Norbert Elias über den Gebrauch der Gabel beim Essen (Über den Prozess der Zivilisation): „Zum guten Teil aber wird das Verhalten und Triebleben des Kin­des nun dadurch, daß ein bestimmter Gebrauch von Messer und Gabel in der Erwachsenengesellschaft völlig durchgesetzt ist, also durch das Beispiel der umgebenden Welt, auch ohne Worte in die gleiche Form und die gleiche Richtung gezwungen. Es wird nun, da sich dem Druck oder Zwang einzelner Erwachsener der Druck und das Beispiel der ganzen umgebenden Welt zugesellt, von den meisten Aufwachsenden relativ frühzeitig vergessen oder verdrängt, daß ihre Scham und Pein­lichkeitsgefühle, ihre Lust- und Unlustempfindungen durch Druck und Zwang von außen modelliert und auf einen bestimmten Standard ge­bracht wurden.“

Über den Gebrauch der Gabel beim Essen Von Norbert Elias Wozu dient eigentlich die Gabel? Sie dient dazu, die zerkleinerten … Mehr

Erving Goffman über primäre Rahmen (frames) zur Organisation von Alltagserfahrungen (Frame Analysis, 1974): „Wenn der einzelne in unserer westlichen Gesellschaft ein bestimmtes Ereignis erkennt, neigt er dazu – was immer er sonst tut seine Reaktion faktisch von einem oder mehreren Rahmen oder Interpretationsschemata bestimmen zu lassen, und zwar von solchen, die man primäre nennen könnte. … Ein primärer Rahmen wird eben so gesehen, daß er einen sonst sinnlosen Aspekt der Szene zu etwas Sinnvollem macht.“

Primäre Rahmen Von Erwing Goffman I Wenn der einzelne in unserer westlichen Gesellschaft ein be­stimmtes Ereignis erkennt, neigt er dazu … Mehr

Georg Simmel, Exkurs über den Fremden in seiner Soziologie (1908): „Der Fremde ist ein Element der Gruppe selbst, nicht anders als die Armen und die mannigfachen »inneren Feinde« — ein Element, dessen immanente und Gliedstellung zugleich ein Außerhalb und Gegenüber einschließt. Die Art nun, wie repellierende und distan­zierende Momente hier eine Form des Miteinander und der wechsel­wirkenden Einheit bilden, mag durch folgende — keineswegs als erschöpfend ge­meinte — Bestimmungen angedeutet werden. …“

Exkurs über den Fremden Von Georg Simmel Wenn das Wandern als die Gelöstheit von jedem gegebenen Raumpunkt der begriffliche Gegensatz … Mehr