Heinz Brunotte über die Sorge in der Bibel: „Die Bibel kennt, besonders in den von zeitgenössischer Philosophie beeinflußten Schriften der Weisheitsliteratur des Alten Testaments, die Sorge als den die Seele bedrückenden Zustand. Auch in der Bibel befindet sich der tiefste Pessimismus: Sorge macht alt vor der Zeit; es ist ein jämmerlich Ding um aller Menschen Le­ben: da ist immer Sorge, Furcht, Hoffnung und zuletzt der Tod. Über den Zusam­menhang von Sorge und Tod vergleiche auch Sirach 41,1-4.“

Sorge, sorgen, sorglos in der Bibel Von Heinz Brunotte Der natürliche Mensch stellt sich häufig als der von Sorgen gequälte … Mehr

Martin Luthers Auslegung zu Matthäus 6,24-34 (Evangeliums am fünfzehnten Sonntag nach Trinitatis, 1526): „Dankt den Blümlein, die von den Kühen gefressen werden, und Gott hat euch so hoch erhoben, dass ihr unsere Meister und Lehrer werdet. Wir müssen bekennen, dass das geringste Blümlein, welches eine Kuh oder ein Schaf mit Füßen tritt, unser Schulmeister werden soll. Sind wir nicht feine Leute? Ich meine auch. Und stellt daneben den reichsten, mächtigsten König Salomo, der aufs Kostbarste mit Purpur und Gold bekleidet war, dessen Schmuck dennoch nicht mit dem Blümlein zu vergleichen ist.“

Auslegung zu Matthäus 6,24-34 (Evangeliums am fünfzehnten Sonntag nach Trinitatis, 1526) Von Martin Luther Matthäus 6, 24–34: Jesus sprach zu … Mehr

Karl Barth über Sorge und Furcht (Kirchliche Dogmatik, 1942): „In der Sorge geht es ausgesprochen um vorletzte verhältnismäßig übersichtliche Dinge, um die Fragen der künftigen äußeren Lebensgestaltung: der Unsicherheit seiner Zukunft gegenüber möchte sich der Sorgende im voraus sichern, bevor er weitergeht, bevor er dem, wofür er eigentlich leben sollte, weiterhin zu leben sich entschließen will. Der Sorgende argumentiert: primum vivere, deinde philosophari! Auch er fürchtet sich im Grunde.“

Über Sorge und Furcht (Kirchliche Dogmatik) Von Karl Barth Man kann sich die gerade in seinem Freiheitscharakter begründete Unbedingtheit des … Mehr

Martin Luthers Predigt der Vögel (zu Matthäus 6,26): „Wir dürften sie wahrhaftig mit Fug und Ehren anbeten und ‚Doktor‘ zu ihnen sagen und ih­nen ein rotes Barett aufsetzen. Sie säen nicht, so stolz und kühn sind sie; und wenn’s gewachsen ist, so ernten sie nicht und führen kein einziges Hälmchen heim: Ja, soll ich erst noch schneiden? Und wenn geschnitten und gesammelt ist, Lieber, dann heißt’s in die Scheuer eingefahren; aber nein, sprechen sie, meine Scheuer ist allenthalben. Das ist der Trotz der Vogel und unsre Schande. Gräulicher hätte Christus nicht schelten können.“

Predigt der Vögel (zu Matthäus 6,26) Von Martin Luther Sehet die Vögel unterm Himmel an, die haben viel weniger Vorrat … Mehr