Oto Mádr, Wo finde ich die Gewissheit für mein Leben? (1992): „Der Glaubende ist nicht allein, denn der durch Christus erkannte Gott bietet ihm etwas Überwältigendes: die Beziehung zwischen Vater und Kind. Wenn du zu Hause die Geborgenheit der Liebe erfahren hast, hast du eine Vorstellung, die dir die Größe des göttlichen Angebots näherbringt. Wenn nicht, dann hilft dir das unerfüllte Verlangen, dich dieser Beziehung zuzuwenden. Und sollte dir ein unruhiges Gewissen dabei im Weg stehen, erinnere dich an den verlorenen Sohn – das bist doch du, das sind wir alle, denen sich im Evangelium die Arme des Vaters geöffnet haben.“

LIEBER HONZA, dein Brief enthält eine Menge verschiedener Fragen und Themen, aber mir scheint, dass alles aus einer einzigen Frage … Mehr

Oto Mádr, Modus moriendi der Kirche. Zur Theologie einer sterbenden Kirche (1977): „Nehmen wir an, dass auch die Kirche stirbt. Es soll keine bloße Übungshypothese sein, auch wenn wir glauben, dass die Kirche bis zum Ende der Zeiten bleibt. Albanien ist das erste Land ohne Religion, so lautet die offizielle These. Die Wirklichkeit wird jedoch nicht zu weit davon entfernt sein, besonders was die Zukunftsaussichten betrifft. Wie lange halten die Überreste der kirchlichen Struktur noch durch? Wie lange können Gläubige dem Druck der Macht widerstehen? Und – wann kommen weitere ‚Albanien‘ hinzu? Es ist nicht gerade etwas Ermunterndes, an gequälte Brüder und Schwestern zu denken, aber: ist es sicher, dass wir nie in eine Situation der sterbenden Kirche gelangen? Sind wir nicht schon in ihr, an der Schwelle vielleicht? Man kann nicht nur an tödlichen Verletzungen, sondern auch an schleichenden Krankheiten sterben.“

Modus moriendi der Kirche. Zur Theologie einer sterbenden Kirche (1977)1 Von Oto Mádr Die folgenden Gedanken sind das Zeugnis eines … Mehr