Karl Barth, Eingangsgebet zum Gottesdienst am Sonntag: „Sieh du selbst zum Rechten, dass, was wir hier tun mit Beten und Singen, Predigen und Hören, nicht umsonst geschehe, sondern dir zur Ehre und zu unser Aller Erweckung, Erleuchtung und Erhebung um Jesu Christi willen.“

Gebet am Sonntagmorgen

Von Karl Barth

Heiliger und barmherziger Gott!
Wie groß ist deine Güte, daß du uns auch diesen Tag erleben lassest und uns hier zusammenbringst, um dich anzurufen und dein tröstliches und mahnendes Wort zu hören.
Was sind wir Menschen vor dir? Wieviel Einbildung, Härte und Lüge ist in unseren Gedanken, Worten und Taten! Und darum hier und auf der ganzen Erde wieviel Verirrung und Verwirrung, wieviel Leid und Not!
Aber über dem Allen ist dein väterliches Herz offen für uns und bleibt deine Hand stark, uns zu halten, zu führen, zu befreien. Du vergissest und verstoßest keinen von uns. Du bist uns Allen nahe. Du rufst nach uns Allen.
Laß uns das auch an diesem Sonntagmorgen merken! Sieh du selbst zum Rechten, daß, was wir hier tun mit Beten und Singen, Predigen und Hören, nicht umsonst geschehe, sondern dir zur Ehre und zu unser Aller Erweckung, Erleuchtung und Erhebung um Jesu Christi willen.
Amen.

Quelle: Karl Barth, Gebete, München: Chr. Kaiser, 1963, S. 49.

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