Zehn (moralinsaure) Gebote zum Unglücklichwerden: „4. Trauere verpassten Gelegenheiten ausgiebig nach, damit sich Dir keine neue Handlungsmöglichkeiten auftun. 5. Konsumiere paradiesisch, denn Überfluss zeugt Überdruss. 6. Lass Dich vom Internet und insbesondere von den Sozialen Medien wählerisch gefangen nehmen, dann wirst Du selbst nichts Befriedigendes bewerkstelligen.“

Wenn im gymnasialen Lehrplan der 10. Klasse das Glück ein Thema ist, darf man sich als Lehrender selbst Gedanken machen:

Zehn (moralinsaure) Gebote zum Unglücklichwerden

  1. Vergleiche Dich stets mit anderen, damit Du wahrnimmst, was diese Dir voraushaben und was Du ihnen neiden kannst.
  2. Murre und schimpfe über andere, vorzugsweise über die da oben, damit deine Seelenstimmung entsprechend gesenkt wird.
  3. Lebe für Dich selbst und distanziere dich von anderen, damit Du nicht an deren Freud und Leid empathisch Anteil nimmst.
  4. Trauere verpassten Gelegenheiten ausgiebig nach, damit sich Dir keine neue Handlungsmöglichkeiten auftun.
  5. Konsumiere paradiesisch, denn Überfluss zeugt Überdruss.
  6. Lass Dich vom Internet und insbesondere von den Sozialen Medien (als Homo optativus) wählerisch gefangen nehmen, dann wirst Du selbst nichts Befriedigendes bewerkstelligen.
  7. Sei im wahrsten Sinne des Wortes versessen und verlegen, denn Bewegungsarmut macht das eigene Leben beschwerlich.
  8. Nimm psychotrope Substanzen ohne medizinische Indikation ein, damit Du Dich im eigenen Seelenkeller wiederfindest.
  9. Widme Dich dem Glücksspiel, damit Du das eigene Vermögen verlierst.
  10. Sei Gott los, dann wirst Du keine Hoffnung auf Erlösung haben.

Hier der Text als pdf.

Hinterlasse einen Kommentar