Deutschgläubige Travestie des Glaubensbekenntnisses im Nationalsozialismus (1935): „Ich glaube an die Offenbarung der göttlichen Schöpferkraft im reinen Blute, in Krieg und Frieden vergossen von den Söhnen der Gemeinschaft des deutschen Volkes, begraben in der dadurch heiligen Erde, wiedererstanden und lebendig in allen, für die es zum Opfer gebracht wird.“

Am Sonntag, den 29. September 1935, wurde vormittags 10 Uhr auf das Erntedankfest hin eine Morgenfeier aus Leipzig über die Rundfunkanstalten in Deutschland ausgestrahlt. Dabei wurde folgendes deutschgläubiges Glaubensbekenntnis vorgetragen:

Deutschgläubiges Glaubensbekenntnis (1935)

Ich glaube an die Gemeinschaft der Deutschen,
an ein Leben im Dienst dieser Gemein­schaft.

Ich glaube an die Offenbarung der göttlichen Schöpferkraft
im reinen Blute,
in Krieg und Frieden vergossen
von den Söhnen der Gemeinschaft des deutschen Volkes,
begraben in der dadurch heili­gen Erde,
wiedererstanden und lebendig in allen,
für die es zum Opfer gebracht wird.

Ich glaube an ein ewiges Leben
dieses vergossenen und wiedererstandenen Blutes auf Erden
in allen, die den Sinn dieser Opfer erkannt
und zu unterwerfen sich bereitet haben.
So glaube ich an einen ewigen Gott,
an ein ewiges Deutschland
und an ein ewiges Leben.

Quelle: Gerhard Schäfer (Hrsg.), Die Evangelische Landeskirche in Württemberg und der Nationalsozialismus. Eine Dokumentation zum Kirchenkampf, Bd. 4: Die intakte Landeskirche 1935-1936, Stuttgart, Calwer Verlag, 1977, S. 377.

Hier der Text als pdf.

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