
Das Aeternus-Kreuz ist ein ganz besonderes Kreuz. Der Bildhauer Hermann J. Kassel hat es als Doppelkreuz aus Stahl geschaffen. Aus dem Rahmenkreuz biegt sich das ausgeschnittene Innenkreuz körperähnlich hervor. Es ähnelt einem Kruzifix, aber wo der Lichtspalt zwischen Rahmen- und Innenkreuz sichtbar wird, zeigt sich die göttliche Heilsenergie andeutungsweise im hervorgebogenen Stahl.
Das Aeternus-Kreuz setzt eine lebensentscheidende Spannung frei – die zwischen dem Kreuzestod Christi an Karfreitag und seiner Auferstehung an Ostern. In der Form des Innenkreuzes ist der Auferstandene dem Betrachter mit ausgebreiteten Armen segnend zugeneigt. Kreuzesleid und Osterfreude sind somit in diesem Stahlkreuz vereint. In der Mitte werden Rahmen- und Innenkreuz ununterscheidbar zusammengeführt. So bleibt das Doppelkreuz ein einigendes Kreuz, das Diametrales miteinander verbindet: Himmel und Erde, Leben und Tod, Zeit und Ewigkeit.
Aber was trägt diese Verbindung, was macht nun die Mitte dieses Kreuzes aus? Es ist die göttliche Liebe. Der Theologe Eberhard Jüngel schreibt dazu: „Gottes Liebe stirbt nicht. Sie erweist sich im Tod Jesu Christi vielmehr als eine Macht, die stärker ist als der Tod.“ Gottes Liebe hält was sie verspricht. Der eigene Sohn hat sich in den Tod hingeben, aber wird nicht dem Tod preisgeben. Die Liebe des Vaters hält sich im Tod des Sohnes durch und bewirkt schöpferisch dessen Auferweckung.
So können wir im Kreuz Christi Vertrauen zu dem dreieinigen Gott finden. Seine Liebe ist stärker als der Tod, stärker als unsere Gottlosigkeit, treuer als menschliche Versprechen. Seine Liebe nimmt uns durch das Kreuz Christi hindurch zu sich in die Ewigkeit.