„Hannibal ante portas!“ Karl Barths prophetisches Vorwort zur Neuauflage von Trouble and Promise in the Struggle of the Church in Germany (1938): „Was heißt ‚Freundschaft‘ mit dem Deutschland Adolf Hitlers? Soll es auch das heißen, dass in Zukunft ganz Großbritannien sich hinsichtlich des deutschen Kirchenkampfes auf den Standpunkt des Bischofs von Gloucester und seiner deutschen Gewährsmänner und Freunde stellen und also schweigen und zustimmen wird, wenn die Unterdrückung des Wortes Gottes in Deutschland in immer raffinierteren Formen weiter und weiter geht? Man sollte sich nicht täuschen: Freundschaft mit dem Deutschland Adolf Hitlers würde wohl notwendig auch das heißen müssen! Was soll es dann aber bedeuten, wenn auch der Erzbischof von Canterbury für eine Politik eintritt, die in dieser Freundschaft gipfelt? Es ist höchste Zeit, zu erwachen, sich die Augen zu reiben und aus den Träumen, die Einige oder Viele dort zu träumen scheinen, in die Wirklichkeit zurückzukehren.“

Vorwort zur Neuauflage von Trouble and Promise in the Struggle of the Church in Germany (1938) Von Karl Barth Ich … Mehr

Aufruf des Geistlichen Vertrauensrats der DEK an die obersten Behörden der deutschen evangelischen Landeskirchen zur Glocken-Opferfeier (1940): „Aber der wahre Wert eines Opfers besteht in der Freudigkeit, mit der es gebracht wird. Und darin wollen und werden unsere Gemeinden sich von niemand übertreffen lassen. Die Glocken haben schon in so manchem Krieg ihr Leben dahingeben müssen, um nach dem Kriege wieder schön und strahlend aufzuerstehen. Was von dem toten Metall gilt, gilt in viel tieferem Sinne von uns Menschen. Nur wer bereit ist, sein Leben einzusetzen, vermag das Leben zu gewinnen, und nur das Volk, dessen Söhne auch vor dem Opfer des Lebens nicht zurückschrecken, wird von Gott großer Aufgaben gewürdigt. In solchem Geiste wollen wir Führer und Vaterland die Glocken schenken und in dieses Opfer unsere heißen Wün­sche und Gebete flechten.“

Aufruf des Geistlichen Vertrauensrats der DEK an die obersten Behörden der deutschen evangelischen Landeskirchen Charlottenburg, 26. April 1940 Der Beauftragte … Mehr

Dietrich Bonhoeffer über den tyrannischen Menschenverächter in seiner Ethik: „Der tyrannische Menschenverächter macht sich in solchem Zeitpunkt das Gemeine des menschlichen Herzens leicht zunutze, indem er es nährt und ihm andere Namen gibt: Angst nennt er Verantwortung, Gier heißt Strebsamkeit, Unselbständigkeit wird zur Solidarität, Brutalität zum Herrentum. So wird im buhlerischen Umgang mit den Schwächen der Menschen das Gemeine immer neu erzeugt und vermehrt. Unter den heiligsten Beteuerungen der Menschenliebe treibt die niedrigste Menschenverachtung ihr finsteres Geschäft. Je gemeiner das Gemeine wird, ein desto willigeres und schmiegsameres Werkzeug ist es in der Hand des Tyrannen.“

Über den tyrannischen Menschenverächter (Ethik) Von Dietrich Bonhoeffer Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes greift eine Zeit, in der bei … Mehr

Emanuel Hirsch und die nationalsozialistische Rassenideologie (1933): „Nun steht die neue Verantwortung des Staats dafür da, dass das Volkstum sich in zahl­reichen gesunden Kindern rechter deutscher Art verjünge und Menschen aus Geschlechtern und Sippen rechter deutscher Art die Führung im gemeinsamen Leben haben. […] Nun ist es allen Deutschen klar, dass ohne dies Handeln des Staats uns der Volkstod bereitet worden wäre. Die alte Verpflichtung zur Deutschheit wirkt sich aus in neuer Tat.“

Emanuel Hirsch und die nationalsozialistische Rassenideologie Erschreckend liest es sich, wie Emanuel Hirsch (1888-1972), wohl einer der klügsten protestantischen Theologen … Mehr

Kanzelwort des bayerischen Landesbischofs Hans Meiser vom Mai 1945: „Soll es je wieder besser werden mit unserem Volk, dann nur, wenn es aller Selbstüberhebung und allem Lügenstolz, allen Ungeistern und Abgöttern den Abschied gibt und sich zu dem Herrn, seinem Gott zurückfindet. Darum rufen wir unserem Volk und unseren Gemeinden zu: kehret heim zu Gott! Lernt wieder nach seinem Willen fragen und euch seinen Ordnun­gen beugen! Hört nicht länger auf die Sirenenstimmen falscher Propheten, holt euch Rat und Weisung allein bei dem Herrn!“

Nur 15 Tage nach der bedingungslosen Kapitulation und dem damit verbundenen Ende der NS-Herrschaft in Deutschland hatte der damalige bayerische … Mehr