Predigt über Offenbarung 13 (1958) Von Johannes Hamel Und ich. sah ein Tier aus dem Meer steigen das hatte zehn … Mehr
Schlagwort: Johannes Hamel
Johannes Hamel, Erwägungen zur urchristlichen Parainese über das politische Verhalten der Christen (1959): „Unser Gehorsam hat sich in einer Welt zu bewähren, in der der Teufel wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlinge. Die gehorsame Gemeinde kommt jeweils gerade darum herum, irgendwelchen westlichen oder östlichen Abgöttern zu verfallen. Sünde ist auch in politicis öffentlich zu behaften, das ist so nach lutherischer wie nach reformierter Lehre. Die Christenheit, die sich willig unterordnet, wird dieses Namhaftmachen begangener Sünde zögernd, besonnen, bescheiden und leidensbereit tun, aber dieses Tun ist Moment ihrer Unterordnung und kommt nicht als etwas anderes zu der Unterordnung nachträglich hinzu. Sie wird zweifellos damit in Widerspruch zu den Bildern geraten, die alle Zeit eine Staatsleitung von ihrem Wollen, ihren Taten und ihren Erfolgen entwirft und uns glauben machen will.“
Sie wird auch dann mit diesem Bild in Widerspruch geraten, wenn es nur das Bild der sog. öffentlichen Meinung sein … Mehr
Johannes Hamel, Predigt über 1. Timotheus 2,1-6 (1955): „Macht Gottes Retterwillen nicht wieder klein und schäbig! Er hat die Leute im Zuchthaus in Naumburg ebenso lieb wie die, die sie verurteilt haben und bewachen! Er hat uns in der Kirche ebenso lieb wie alle übrigen Naumburger! Er hat die Russen lieb zusammen mit uns Deutschen, den Amerikanern, den Chinesen und alle übrigen Völker der Erde. Er hat die böse Schwiegermutter, wenn sie böse ist, ebenso in alle Ewigkeit lieb wie ihre Schwiegerkinder! Der Funktionär der Partei, den Kaufmann, den Arbeiter, den Volkspolizisten, den Kapitalisten – sie alle haben eine Würde, sie alle sind adlig: Gott ist für sie alle da als ihr guter und gnädiger Gott durch Jesus Christus, unsern Heiland.“
Predigt über 1. Timotheus 2,1-6 (1955) Von Johannes Hamel Liebe Brüder und Schwestern! Was würdet Ihr tun, wenn in diesem … Mehr
Johannes Hamel, Evangelische Christenheit unter der marxistisch-leninistischen Diktatur 1945–1989. Bewährung und Versagen: „Neben Bewährung stand vielfaches Versagen, wie bei den zwölf Jüngern Jesu, aber das entschuldigt uns nicht, im Gegenteil. An einem Versagen, das ich hier als Beispiel für vieles Versagen in solchen Sachen bringe, bin ich selbst schuldhaft beteiligt. Es spielte sich ab zwischen einem Bischof und einem Mitglied des Politbüros. Mitte der sechziger Jahre fanden etwa sechs bis acht Gespräche statt, zu denen beide Häupter jeweils fünf bis zehn Begleiter mitbrachten. Selbst die Tatsache dieser Gespräche, über drei Jahre hinaus haben sie sich erstreckt, kam auf entschiedene Bitte des Bischofs nicht in die Presse. Es wurde sehr offen geredet. Über die nun zu erzählende Begebenheit schäme ich mich, als wenn sie gestern passiert wäre.“
Evangelische Christenheit unter der marxistisch-leninistischen Diktatur 1945–1989. Bewährung und Versagen (1993) Von Johannes Hamel „Evangelische Christenheit unter der marxistisch-leninistischen Diktatur … Mehr
Johannes Hamel, Was heißt Gegenwart Christi in der säkularen Welt? (1964): „Wo immer also die Christenheit den Herrn des Alls allein im Gekreuzigten sucht und im Glauben findet, wird sie – ihr selbst zum Wunder – Schritt für Schritt erleuchtete Augen dafür bekommen, dass alles Geschehen von dem zielbewusst gelenkt wird, auf dessen Offenbarung die Schöpfung und sie mit ihr zugeht. Diese, seine Gegenwart im Evangelium begleitende Anwesenheit des Herrn entzieht sich freilich einem Sehenwollen, das das Künftige vorwegnehmen möchte: wir werden Ihn sehen, wie Er ist. Wo immer aber Christen der Versuchung erliegen, den gegenwärtigen Gott im Weltgeschehen zu finden und haben zu wollen, werden sie mit Blindheit geschlagen und blind durch die Geschichte tappen, weil sie das Skandalon des Kreuzes nicht wahrhaben wollen.“
Was heißt Gegenwart Christi in der säkularen Welt? (1964) Von Johannes Hamel I. Die Frage nach Gottes offenbarem Handeln im … Mehr
Johannes Hamel über Julius Schniewind (1949): „Als wieder ein Anfall kam und er vor Schmerzen stöhnte und wimmerte, stieß er heraus: ‚Ich will doch zuletzt meinem Gott keine Schande machen.‘ Und kurz vor seinem Tode sagte er mir, es war das letzte Gespräch: ‚Ich kann nicht mehr beten, der Schmerz ist zu groß. Aber ich klammere mich an den, der allezeit für mich betet.‘ Und dann ließ er sich Psalmworte vorsprechen, in denen er so oft für einen anderen gebetet hatte.“
Julius Schniewind Von Johannes Hamel „Wenn Sie Exegese des Neuen Testaments lernen wollen, gehen Sie zu Schniewind nach Königberg“, sagte … Mehr