Johannes Cochläus, Ein kurzer Begriff von Aufruhren und Rotten der Bauern in hohem Deutschland [Süddeutschland] (1525): „Doch die Frauen, die so lutherisch waren und ihre Männer zur Rebellion anstachelten, müssen ihr Leben lang ein Ulmer Schild in den Farben Weiß und Schwarz an all ihren Kleidern tragen als Zeichen ihrer Streitsucht. In anderen Ortschaften und Dörfern dieser Stadt wurden ebenfalls die aufrührerischen und lutherischen Amtspersonen abgesetzt, die Häuser wurden mit einer Brandschatzung belegt, Waffen und Wehr wurden verboten, und alle Versammlungen, die ohne Wissen der Obrigkeit stattfinden, wurden untersagt. Auch bei Kirchweihen dürfen keine Waffen getragen oder Ratschläge und Versammlungen abgehalten werden.“

Ein kurzer Begriff von Aufruhren und Rotten der Bauern in hohem Deutschland [Süddeutschland] Von Johannes Cochläus In Schwaben Kempten: Am … Mehr

Günther Franz über den Bauernkrieg 1524/25: „Der gemeine Mann wandte sich vielfach, von Luther enttäuscht, den Sekten zu oder stand nunmehr gleichgültig beiseite. Der Bauer schied auf Jahrhunderte aus dem geistigen und politischen Leben Deutschlands aus. Über den tatsächlichen Verlauf hinaus bedeutet daher der Bauernkrieg einen Einschnitt in der Entwicklung der Reformation.“

Bauernkrieg 1524-25 Von Günther Franz 1. Vorgeschichte a) Der erste Bauernkrieg in Europa, der mehr als ein örtlicher Aufstand war, … Mehr

Wendel Hiplers Beratungsplan für den Bauerntag in Heilbronn (Mai 1525): „Zum Schluss soll Einigkeit darüber erzielt werden, wann und wo die Reformation stattfindet. Wer zur Reformation berufen und bestimmt werden soll – Gelehrte, Bürger oder Bauern – und wie viele. Ebenso soll den Fürsten, Herren und Edelleuten zugestanden werden, eine Anzahl von Räten zu bestellen, die die Gegenposition vertreten. Wer sind die Personen, die im Namen des gemeinen Mannes alle nötigen Beschwerden vorbringen sollen, damit auf beiden Seiten die beauftragten Männer die Reformation nach gerechtem Maßstab ordnen können – zur guten Ordnung und mit dem Ziel, alle Beschwerden zu beseitigen. Und wie, von wem und in welcher Weise die Kosten für die bestellten Männer sowie für die, die den Vortrag halten sollen, getragen werden.“

Wendel Hiplers Beratungsplan für den Bauerntag in Heilbronn (Mai 1525) Im Mai 1525 wurden Anführer und Gesandte der verschiedenen Aufständischentruppen … Mehr

Martin Luther, Bittbrief an Albrecht von Mainz vom 21. Juli 1525 im Anschluss an den Bauernkrieg: „So ist es nicht gut, Herr sein mit Unlust, Widerwillen und Feindschaft der Untertanen; es hat auch keinen Bestand. Es ist gut, dass Ernst und Zorn bewiesen ist, als die Leute aufrührerisch und in der Tat störrig und verstockt gefunden wurden. Nun sie aber geschlagen sind, sind es andere Leute und neben der Strafe der Gnaden wert. Zu viel zerrisse den Sack auf beiden Seiten; Maß aber ist zu allen Dingen gut, und die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht.“

Von einer anderen Seite als in seinen Bauernkriegsschriften zeigt sich Martin Luther in folgendem Bittbrief an Kurfürst Albrecht von Mainz: … Mehr

Der Hilzinger Vertrag vom 5. Juli 1525 nach der Unterwerfung der Bauern im Hegau: „Wer an seinem Leben bestraft wird, soll nicht mehr als die Kosten von seinem hinterlassenen Gut genommen werden. Den Abtrünnigen, die sich der oben genannten Strafe und Begnadigung nicht unterwerfen, sollen Weib und Kind nachgeschickt und all ihr Gut genommen werden. Dieses Gut soll zur Hälfte dem fürstlichen Haus Österreich und zur anderen Hälfte ihrem Herrn zufallen. Wer auch immer einen Abtrünnigen ersticht oder umbringt, soll nichts Unrechtes getan haben. Wird jedoch ein Abtrünniger von der Obrigkeit gefangen genommen, soll er an Ort und Stelle bestraft werden, doch kann die fürstliche Gnade über die Begnadigung der Abtrünnigen entscheiden.“

Der Hilzinger Vertrag vom 5. Juli 1525 Der Hilzinger Vertrag aus dem Hegau ist ein Beispiel dafür, welche harten Strafmaßnahmen … Mehr

Stanley Hauerwas und John Berkman über Gewalt als Thema der christlichen Ethik (1995): „Eine der großen Ironien der christlichen Tradition ist, dass viele Rechtfertigungen von Gewalt, die Christen vertreten, auch die Hinrichtung Jesu durch die römischen Behörden legitimieren würden. Dennoch haben die meisten Christen weiterhin an der Zentralität des Kreuzes festgehalten und damit eine ständige Spannung zwischen christlichen Überzeugungen und der Legitimation von Gewalt aufrechterhalten. Das Neue Testament zeichnet Jesus eindeutig als jemanden, der mit Gewalt umging, indem er den grundlegenden Anspruch der Notwendigkeit oder Wirksamkeit von Gewalt infrage stellte.“

Gewalt Von Stanley Hauerwas und John Berkman In ähnlicher Weise, wie für den einen eine Person ein „Terrorist“ und für … Mehr

Verantwortung D. Martin Luthers auf das Büchlein wider die räuberischen und mörderischen Bauern, getan am Pfingsttage im Jahre 1525: „Mir als einem Prediger gebührt nicht, mit dem Schwert zu fechten und das Unrecht zu strafen, sondern das Wort zu treiben und zu führen, welches mein Schwert ist. Was ich denn bisher getan, habe sie allenthalben vermahnt, ihren Untertanen Billigkeit zu erzeigen. Tun sie es aber nicht und handeln mit ihnen unbillig und unrecht, gedenke daran, dass sie ihren Herrn und Richter haben werden. Diese Barmherzigkeit ist man ihnen schuldig, wie ich denn auch getan habe und noch stets tue, daß man sie zuerst ermahne und freundlich unterweise, sie möchten von ihrem bösen Vornehmen abstehen, sie auch bedrohe und ihnen (die Gefahr für) ihre Seligkeit eröffne und endlich Gott fleißig für sie bitte, wie wir getan haben.“

Verantwortung D. Martin Luthers auf das Büchlein wider die räuberischen und mörderischen Bauern, getan am Pfingsttage im Jahre 1525[1] Es … Mehr

Peter Blickle, Twelve Articles: „The revolutionary explosiveness of the Twelve Articles and the entire Peasants’ War lay in the change of legitimi­zation from the ‚old law‘ and ‚tradition‘ to the ‚gospel‘ and the so-called divine law. The gospel became the legal norm and appropriately repudiated older legal norms: al­though it was customary that peasants could not hunt, this custom was not in accordance with ‚God’s word‘; to be sure, labor should be measured as was customary earlier, but only insofar as this was in agreement with ‚God’s word‘.“ although the death tax was customary, it was “against God.”

Twelve Articles By Peter Blickle The Twelve Articles first ap­peared as a pamphlet under the title Dye Grundtlichen vnd rechten … Mehr

Martin Luthers Aufruf zur gewaltsamen Verfolgung der aufständischen Bauern in seinem Brief an Johann Rühel vom 4. Mai 1525: „Deshalb soll Seine Gnaden das Schwert zur Strafe der Bösen gebrauchen, solange eine Ader sich im Leibe regt. Wird es Seiner Gnaden mit Gewalt aus der Hand geschlagen, so soll man’s leiden und Gott heimgeben, der es zuvor gegeben hat und zurücknehmen kann, wann und womit er will. So kann also mit gutem Gewissen den Pflichten des Standes gefolgt und angehangen werden bis in den Tod um Gottes Wortes willen, welches denselben, solange es währt, so verordnet hat. Das ist so, wie jemand von keinem anderen guten Werk ablassen soll, es werde ihm denn mit Gewalt unmöglich gemacht, und im Streit niemand von seinem Vorteil weichen oder zu streiten ablassen soll, er werde denn überwältigt.“

Briefe an Johann[es] Rühel, Rat des Grafen Albrecht von Mansfeld, während des Bauernkrieges 1525 Von Martin Luther Seeburg, 4. (5.?) … Mehr