Conrad Daniel Kleinknecht (1691-1753) in ‚Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert‘: „Auf den Namen eines ausgezeichneten Gelehrten hatte Kleinknecht durch seine Kenntnisse in dem Gesamtgebiet des theologischen Wissens gegründete Ansprüche. Für das Missionswesen zeigte er eine große Vorliebe, und war unermüdet, Beiträge zu sammeln, die er mit großer Gewissenhaftigkeit seiner Behörde überliefert. Als theologischer Schriftsteller zeigte er sich durch mehrere Erbauungsbücher, die, wie die wiederholten Auflagen beweisen, in seiner Zeit viel gelesen worden sein müssen, in der unsrigen aber längst den Augen des gelehrten Publikums entrückt sind.“

Conrad Daniel Kleinknecht

war den 22. August 1691 zu Leipheim geboren und der Sohn eines dortigen Provisors und Organisten, der späterhin Kantor in der Reichsstadt Giengen ward. Dort erhielt er den ersten Unterricht und ging, nachdem er seit dem Jahr 1706 das Gymnasium zu Ulm besucht hatte, 1713 nach Jena, wo er sich dem Studium der Theologie mit rastlosem Eifer widmete. An Buddeus fand er einen Gönner und teilnehmenden Freund, auf dessen Rat er sich nach Halle begab und eine Lehrerstelle am dortigen Waisenhause bekleidete. Im Jahr 1719 ging er nach Ulm, und starb, nachdem er 1718 Pfarrer zu Pfuhl und 1731 zu Leipheim geworden war, in seinem Geburtsorte den 11. Juli 1753.

Auf den Namen eines ausgezeichneten Gelehrten hatte Kleinknecht durch seine Kenntnisse in dem Gesamtgebiet des theologischen Wissens gegründete Ansprüche. Für das Missionswesen zeigte er eine große Vorliebe, und war unermüdet, Beiträge zu sammeln, die er mit großer Gewissenhaftigkeit seiner Behörde überliefert. Als theologischer Schriftsteller zeigte er sich durch mehrere Erbauungsbücher, die, wie die wiederholten Auflagen beweisen, in seiner Zeit viel gelesen worden sein müssen, in der unsrigen aber längst den Augen des gelehrten Publikums entrückt sind.

Außer einigen Beiträgen zu Journalen hat Kleinknecht nachfolgende Schriften geliefert:

  1. Diss. de amicitia συνναποϑνηςκοντων, seu eorum, qui Leib und Leben mit einander wagen, Jena 1715, 4°.
  2. Biblisches Spruchkästlein, darin zweihundert Glaubens-, Tugend- und Trostsprüche befindlich. Halle 1719. 12°. 2te Auflage: Ulm 1725. 12°.
  3. Geistlich Christ- und Weihnachtsgespräch von der Menschwerdung, usw. Ulm, 1721. 12°.
  4. Opera Christi cardinalia octo, oder acht Hauptwerke Jesu Christi, mit Nutzanwendungen; samt Anhang: die Augsburgische Confession, Dr. Luthers Lebenslauf usw. Ebenda 1721. 12°. 2te Auflage (unter dem Titel: Jesus Christus, der Heiland aller Welt). Ulm 1730. 12°.
  5. Auszug aus dem geistlichen Wetterbüchlein des seligen Herrn Bonifacius Stölzlin. Ebenda 1723. 12°. 2te Auflage. Ebenda 1749. 12°.
  6. Der gottselige Bauer und Ackermann; Gebet auf die vier Jahreszeiten. Ebenda 1723. 12°.
  7. Güldenes ABC für zarte Lämmer Jesu Christi, mit Reimlein. Ebenda 1724. 12°. 2te Auflage. Ebenda 1733. 12°.
  8. Bußfertiges Beichtkind und würdiger Communicant, nebst einer nötigen Prüfung und Unterricht, wie sich ein christlicher Communicant zu Hause und in der Kirche, vor, bei und nach der Communion zu verhalten habe usw. Ebenda 1724. 12°. 2te Auflage. Ebenda 1730. 12°. 3te. Ebenda 1740. 12°.
  9. Nützlicher Auszug neuer geistlicher Lieder in der evangelischen Kirche zu Biberach. Ebenda 1724. 12°. 2te Auflage (unter dem Titel: Geistlich-Davidische Singkunst, mit einem Anhange.) Ebenda 1731. 12°.
  10. Erbauliches Kinder- und Kirchengespräch, an dem Pfuhlschen Dank- und Einweihungsfeste der reparierten Kirche. Ebenda 1727. 12°.
  11. Der von Jugend auf in der heiligen Schrift unterwiesene Timotheus, d. i. gründlicher Unterricht von allen Büchern der heiligen Schrift. Ebenda 1728. 8°. 2te Auflage. Ebenda 1729. 8°.
  12. Unvorgreifliche Gedanken von den Kirchweihen auf dem Lande, mit Anmerkungen. Ebenda 1731. 8°.
  13. Der selige Glaubensweg zu Christo, nach der Heilsordnung aus Dr. Luthers kleinem Katechismus gezeiget, mit einer Zugabe Gebete und Reimseufzerlein. Ebenda 1731. 12°. (Auch unter dem zwiefachen Titel: Letztes Denkmal der Liebe, den Schulkindern zu Pfuhl bei seinem Abschiede gegeben. Ebenda 1731. 12°, und: Allererste Zeichen der Liebe, den Schulkindern zu Leipheim, beim Antritt seines Amtes gegeben. Ebenda 1731. 12°.) 2te verm. Ausgabe (unter dem Titel: Gebete und Liebopfer.) Ebenda 1743. 12°.
  14. M. Bonifacius Stölzlins Geistlicher Adlerstein oder Unterricht für Schwangere und Gebärende. Ebenda 1732. 8°.
  15. Höchst nötiger Unterricht für die Hebammen. Ebenda 1732. 2te Auflage. Ebenda 1741. 3te. Ebenda 1762.
  16. Des himmlischen Salomos erquickliches Liebesmahl, oder heilige Vorbereitung zum Tische des Herrn; nebst einem Anhang, bei den Privatcommunionen schwacher oder kranker Leute dienlich. Ebenda 1732. 12°. 2te: 1733. 12°. 3te: 1737. 12°. 4te: 1746. 12°. 5te: 1778. 12°. 6te: 1791. 12°. Mit Kupfern.
  17. Gott geheiligte evangelisch-lutherische Bibelfreude, von dem zweihundertjährigen Bibelfeste und rechten Gebrauch der Handbibeln unter den Predigten usw. Mit Anmerkungen. Ebenda 1735. 8°.
  18. Immerwährender Brunn täglicher Andachten und Gebete usw. Ebenda 1735. 12°. Neue Auflage: 1750. 12°. Mit Kupfern.
  19. Ein Wort demütiger Bitte, für die unter der schwarzbraunen Schaf- und Lämmerherde der neubekehrten malabarischen Heiden in Ostindien usw. Ebenda 1738. 12°.
  20. Zuverlässige Nachricht von der durch das Blut des erwürgten Lammes teuer erkauften schwarzen Schaf- und Lämmerherde, d. i. von bekehrten malabarischen Christen in Ostindien, auf der königlich dänischen Küste Coromandel usw., darinnen auf Veranlassung in einem aufrichtigen Sendschreiben an einen christlichen Politikus, von dem christlichen Bekehrungswerk in Ostindien überhaupt, als auch von desselben dortigen Gliedern äußerlich armseligen Zustande insbesonderheit, sicherer Bericht zum Lobe Gottes und zur Erweckung tätiger Liebe gegen diese ostindischen neuen Mitchristen. Wohlmeinend erteilt. Ulm 1738. 8°.
  21. Heilige Bibellust, oder ordentliches Verzeichnis aller biblischen Bücher des Alten und Neuen Testaments. Augsburg 1738. 8°. 2te Auflage. Ebenda 1740. 8°.
  22. Unvorgreifliche Gedanken von der heutzutage sehr gemein gewordenen Art, auf Pränumeration nützliche Bücher zu drucken und zu verlegen. Ebenda 1740. 4°.
  23. Das Neue Testament unsres Herrn Jesu Christi, mit Dr. Luthers Randglossen und Vorreden, neuen Summarien in Reimweise, über zehntausend Parallelen, einer Vorrede von Gottes sonderbarer Vorsorge für sein heilig geschriebenes Wort, durch Erfindung der Buchdruckerkunst. Ebenda 1740. 8°.
  24. Der Psalter Davids, nach Art des Neuen Testaments eingerichtet, mit dreitausend neuen Parallelen. Ebenda 1740. 12°.
  25. Gute Exempel für die zarte Jugend, d. i. eine ganz neue Sammlung auserlesener Exempel frommer Kinder beiderlei Geschlechts, sowohl von ihrem gottseligen Betragen und frommen Lebenswandel, als auch ihrem fröhlichen und seligen Sterben. Augsburg 1743. 8°.
  26. Geistliches Morgen- und Abendopfer. …
  27. Dreifaches immergrünes Kleeblatt. …

Quelle: Heinrich Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert nach ihrem Leben und Wirken, Bd. 2: J-M, Neustadt a.b. Orla: J. K. G. Wagner, 1832, S. 115-117.

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