Karl Barth, Der Pfarrer, der es den Leuten recht macht. Predigt über Hesekiel 13,1-16 (1916): „Der falsche Prophet ist der Pfarrer, der es den Leuten recht macht. Er ist dafür da, um von Gott zu zeugen, aber er sieht Gott nicht und will ihn nicht sehen, weil er zu viel Anderes sieht. Er folgt seinen eigenen menschlichen Gedanken, bleibt innerlich ein ruhiger, bequemer und sicherer Mann, vermeidet gewandt allen Anstoß, hofft und erwartet wenig oder nichts von Gott.“

Der Pfarrer, der es den Leuten recht macht. Predigt über Hesekiel 13, 1-16 gehalten in Safenwil am Sonntag, den 6. Februar 1916

Von Karl Barth

Des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, weissage wider die Propheten Israels und sprich zu denen, so aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Höret des Herrn Wort! So spricht der Herr: Weh den tollen Propheten, die ihrem eigenen Geiste folgen und haben keine Gesichte! O Israel, deine Propheten sind wie die Füchse in den Wüsten! Sie treten nicht [45] vor die Lücken und machen sich nicht zur Hürde um das Haus Israel und stehen nicht im Streit am Tage des Herrn. Ihr Gesicht ist nichts und ihr Weissagen ist eitel Lügen. Sie sprechen: «Der Herr hat’s gesagt!», so sie doch der Herr nicht gesandt hat, und warten, daß ihr Wort bestehe. Ist’s nicht also, daß euer Gesicht ist nichts, und euer Weissagen ist eitel Lügen? und sprechet dach: Der Herr hat’s geredet, so ich’s doch nicht geredet habe. Darum spricht der Herr also: Weil ihr das predigt, da nichts daraus wird, und Lügen weissagt, so will ich an euch, spricht der Herr. Und meine Hand soll kommen über die Propheten, die das predigen, da nichts daraus wird, und Lügen weissagen. Sie sollen in der Versammlung meines Volkes nicht sein und in die Zahl des Hauses Israel nicht geschrieben werden noch ins Land Israels kommen, und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin. Darum daß sie mein Volk verführen und sagen: «Friede!», so doch kein Friede ist. Das Volk bauet die Wand, so tünchen sie dieselbe mit losem Kalk. Sprich zu den Tünchern, die mit losem Kalk tünchen, daß er abfallen wird; denn es wird ein Platzregen kommen, und werden große Hagel fallen. Was gilt’s! dann wird man zu euch sagen: wo ist nun das Getünchte, das ihr getüncht habt? So spricht der Herr: ich will einen Windwirbel reißen lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und große Hagelsteine im Grimm. Also will ich die Wand umwerfen, die ihr mit losem Kalk getüncht habt, und will sie zu Boden stoßen, daß man ihren Grund sehen soll; so fällt sie, und ihr sollt drinnen auch umkommen und erfahren, daß ich der Herr sei. Also will ich meinen Grimm vollenden an der Wand und an denen, die sie mit losem Kalk tünchen, und will zu euch sagen: hier ist weder Wand noch Tüncher. Das sind die Propheten Israels, die Jerusalem weissagen und predigen von Frieden, so doch kein Friede ist, spricht der Herr.

Liebe Gemeinde! Ich muß euch heute Antwort geben auf einen Wunsch an mich, den ihr auf dem Herzen und fast auf den Lippen habt. Ich spüre ihn euch an, ohne daß ihr es mir offen und wörtlich sagt. Neun Zehntel der Gemeinde ohne Unterschied der Familie, des Standes, der Partei oder der Religion haben diesen Wunsch. [46]

Ihr habt den Wunsch, ich möchte ein falscher Prophet sein. Und nun fragt ihr mich im Stillen, die einen freundlich und wohlmeinend, die anderen zornig und erbittert, warum ich euch diesen Wunsch nicht erfülle.

Das ist eine Angelegenheit zwischen euch und mir, aber auch zwischen uns zusammen und Gott, die einmal zur Erledigung kommen muß. Ich weiß zwar zum Voraus, daß wir sie nicht in dieser Stunde erledigen werden. Denn ich habe es nun zu oft erfahren, wie federleicht ihr Alles nehmt, was hier gesagt wird. Ich muß es auch heute euch überlassen, was ihr mit dem machen wollt, was ich sage.

Ich aber muß nun mein Gewissen befreien und euch die Antwort geben, die ich euch schuldig bin. Die Antwort lautet: ich kann kein falscher Prophet sein. Ich möchte es manchmal wohl. Aber Gott stellt sich mir in den Weg, und es geht nicht. Ich kann euren Wunsch nicht erfüllen. Ihr müßt etwas Anderes von mir wünschen und erwarten.

Ihr habt vorhin gehört, wie ein falscher Prophet aussieht: Er folgt seinem eigenen Geist und hat keine Gesichte. Er tritt nicht vor die Lücken und macht sich nicht zur Hürde um das Haus Israel und steht nicht im Streit am Tage des Herrn. Er spricht: der Herr hat’s gesagt, wo ihn doch der Herr nicht gesandt hat. Er weissagt Lügen und predigt das, da nichts daraus wird. Er sagt: Friede!, wo doch kein Friede ist. Er tüncht die Wand, die das Volk sich gebaut hat, mit losem Kalk. Und so verführt er das Volk Gottes.

Ich will euch das alles in unsere Sprache übersetzen: Der falsche Prophet ist der Pfarrer, der es den Leuten recht |6| macht. Er ist dafür da, um von Gott zu zeugen, aber er sieht Gott nicht und will ihn nicht sehen, weil er zu viel Anderes sieht. Er folgt seinen eigenen menschlichen [47] Gedanken, bleibt innerlich ein ruhiger, bequemer und sicherer Mann, vermeidet gewandt allen Anstoß, hofft und erwartet wenig oder nichts von Gott. Er kann schweigen und sich stille halten, auch wenn er noch so deutlich sieht, wie die Menschen sich selber im Lichte stehen mit verkehrtem Denken, Meinen, Rechnen und Träumen, weil sie es ohne Gott machen wollen. Er zieht sich immer gerade dann zurück, wenn es darauf ankäme, hervorzutreten. Er läßt sich nennen: einen Prediger des Evangeliums, einen Seelsorger, einen Diener Gottes, aber er ist ja doch nur ein Angestellter der Menschen. Er träumt davon, er rede im Namen Gottes, aber er redet ja doch nur im Namen der Kirche, im Namen der öffentlichen Meinung, im Namen der «anständigen Leute», im Namen seiner eigenen kleinen Person. Er weiß, daß jetzt und in alle Zukunft alle Wege, die nicht mit Gott anfangen, keine Wege sind. Aber er will sich und die Anderen nicht zu stark stören und denkt und sagt: wir wollen recht vorsichtig und immer «zufrieden» unsere jetzigen Wege weiter gehen, es wird dann schon einmal irgendwie gut kommen. Er weiß, daß Gott den Menschen helfen will aus ihrer Gottlosigkeit und daß der Kampf der Geister, den das bedeutet, einmal durchgekämpft sein muß. Aber er predigt den «Frieden», ja den Frieden zwischen Gott und der unerlösten Welt, die in uns und um uns ist, als ob daraus etwas werden, als ob es einen solchen Frieden geben könnte. Er weiß, daß es seine Pflicht ist, den neuen Willen, das neue Leben, die Gott schaffen [48] will, auszurufen, daß man es hört. Aber er läßt das Furchtwesen, das Lügenwesen, das Eitelkeitswesen, das Mammonswesen, das Gewaltswesen ruhig stehen – das ist die Mauer, die das Volk sich gebaut hat, die lottrige, brüchige, schiefe Mauer – und tüncht sie vielmehr noch mit dem losen, sanften, tröstenden Kalk der Religion  zu seiner eigenen und jedermanns Erbauung und Befriedigung.  So sieht ein falscher Prophet aus, und ich weiß, daß ich eure Gedanken ausspreche, wenn ich euch sage: ihr habt den Wunsch an mich, ein solcher falscher Prophet möchte ich sein.

Ich will euch diesen euren Wunsch noch genauer zu erklären suchen. |7|

Das Christentum, die Religion ist den Meisten von euch lieb und wichtig, nämlich als ein schöner Schmuck des Lebens, den ihr nicht vermissen möchtet. Ihr habt Freude an eurem Kirchlein da auf dem Berg, das euch schon von weitem an die Heimat und an viel Liebes und auch ein klein wenig an den lieben Gott erinnert; aber ihr möchtet, daß dieses Kirchenhaus schön ruhig und harmonisch neben den anderen großen und wichtigen Häusern stehe, die sonst in der Gemeinde sind, z.B. neben dem Schulhaus, neben den Wirtshäusern , vor Allem neben den Fabriken; ihr möchtet mit schönem inneren Gleichgewicht von einem dieser Häuser ins andere hinübergehen und mit ruhigstem Gewissen hier und da und dort dabei sein können; es ist euer dringendster Wunsch an die Kirche, auch wenn ihr sonst gar nichts von ihr wünscht, daß durch sie dieses Gleichgewicht, das ihr «Frieden» nennt, nicht gestört [werde], daß trotz der Kirche alle «zufrieden» sein können. Ihr wollt auch recht gerne einen Pfarrer im Dorfe haben und habt euch ja große [49] Mühe gegeben, bis Safenwil vor 50 Jahren eine eigene Kirchgemeinde wurde. Aber nun soll der Pfarrer der Mann sein, der es euch recht macht, mit dem man leben kann, gerade so wie man ist, dessen Predigten zuletzt immer auf das herauskommen, was man bei gesundem Menschenverstand ohnehin auch sonst denkt und sagt, etwa wie die Zeitung. Ihr respektiert die Bibel, aber ihr denkt: wenn die Bibel aufgeht, dann sollen da schöne Geschichten und Sprüche zum Vorschein kommen: vom Lande Kanaan und vom König David und vom Heiland. So behaglich und mit Genuß kann man sie anhören, so ruhig dabei innerlich weiter schlummern, weil das alles ja vor unendlich langer Zeit unendlich weit weg von hier gesagt und passiert ist und uns im Grunde nichts angeht. Ihr hört gerne etwas Anderes neben dem, was ihr gewöhnlich hört, und darum kommt ihr ja trotz Allem von Zeit zu Zeit immer wieder hierher. Aber das Andere soll nun so fein und hoch schweben über dem Gewöhnlichen wie ein rosenrotes Abendwölklein und beileibe ihm nicht zu nahe kommen, weil es sonst Unruhe geben könnte. Ihr seid ganz einverstanden damit, daß es einen Himmel und eine Hölle gibt, und laßt euch gerne den Himmel golden und die Hölle schwarz malen unter der Bedingung, daß beide weit weg und nicht im wirklichen Leben sind. Denn daß der Himmel und die Hölle, beide! etwas Gegenwärtiges sind, daß der Himmel und die Hölle, beide! in Safenwil sind, auf der Straße, in den Häusern |8| und oft unter dem gleichen Dach, in den Fabriken, in der Kirche, auch hier beide! in euren Herzen, daß es jetzt und hier zu wählen gilt zwischen beiden, das wollt ihr nicht hören, das soll nicht gesagt werden dürfen. – Und an alle diese Gebote und Verbote [50] soll sich nun euer Pfarrer halten, um es euch recht zu machen. Das wünscht ihr von mir. Und seht, das eben meine ich, wenn ich eurem Wunsch einen Namen gebe und sage: ihr wünscht euch einen falschen Propheten. Denn gerade so und nicht anders werden in der Bibel die falschen Propheten beschrieben.

Und nun erfüllt es euch mit Unruhe, daß ihr immer deutlicher sehen müßt, wie es anders geht, als ihr es euch denkt. Ihr fangt an, zu merken, daß das Christentum sich weigert, unser Leben zu schmücken, daß es unserem Leben gegenübertritt und uns vor die Frage stellt: Entweder – Oder? Du oder ich? Ihr fangt an, zu merken, daß die Kirche kein Haus ist still neben den anderen Häusern. Man kann nicht so ganz ruhig hin- und hergehen von da nach dort. Durch das, was hier geschieht und zum Vorschein kommt, wird das sonstige Dasein und Treiben bedenklich aus dem Gleichgewicht gebracht, unser ruhiges Gewissen in fataler Weise gestört. Der Geist, der sich hier regen möchte, will sich in keiner Weise mehr verwechseln lassen mit dem Geist in den anderen Häusern. Ihr fangt an, zu merken: einen Pfarrer im Dorfe haben, das heißt ja eine ewige Unruhe im Dorfe haben, einen Menschen, der in der unangenehmsten Weise immer wieder Alles in Frage stellen und auf alle Fragen unvermutete Antworten geben muß, einen Menschen, von dem man eigentlich nie weiß, wie man mit ihm dran ist, etwa wie mit einer Sternschnuppe, von der man auch nicht weiß: woher? und wohin? Ihr fangt an, zu merken, daß es eine große und gefährliche Sache ist, wenn die Bibel wirklich aufgeht, und nun wollen nicht nur Genuß und Erbauung sich einstellen, nun wollen die lebendigen Gotteskräfte, die darin schlummern, sich nicht in die Vergangenheit und nicht ins Land Kanaan verbannen [51] lassen, fragen nicht lange, treten wie ein Strom über ihre Ufer, tragen überall hin Zerstörung, aber auch Fruchtbarkeit, stürzen überall ein Altes und wollen überall ein Neues schaffen, wie es von den Tagen Abrahams an immer gewesen ist. Ihr fangt an, zu merken, daß «das Andere» neben dem Gewöhnlichen, Alltäglichen – ihr sehnt euch ja danach! – nicht nur so ein bißchen da sein und schweben und leuchten will, daß es eben über dem Gewöhnlichen das |9| Eigentliche, Wahre ist, daß es zu uns sagt: Alles oder nichts! Im Ernst oder gar nicht!, daß es gerade das Gewöhnliche, Alltägliche werden will. Und ihr fangt an, zu merken, daß der Himmel und die Hölle nicht über den Wolken und unter der Erde zu suchen sind am Ende der Zeiten, sondern daß der große Trost, mit dem wir getröstet werden können, und der große Fluch, der auf uns liegen kann, herrlich und unheimlich nahe, gegenwärtige Mächte sind, daß ein jedes von uns in seinem Herzen und mit seinem Leben jetzt schon im Himmel oder in der Hölle ist.

Seht, das alles fangt ihr nun an zu merken, und es versetzt euch in Unruhe. Und ihr vergleicht damit das Bild von Pfarrer, Kirche, Bibel und Religion, das ihr euch gemacht habt, und so kommt ihr auf den Wunsch, ich möchte doch anders sein, ich möchte doch eurem Bilde entsprechen.

Aber eben: darauf muß ich euch leider die Antwort geben, daß dieses euer Bild genau dem Bilde des falschen Propheten entspricht und daß es mir darum unmöglich ist, eurem Wunsche zu entsprechen. Ich möchte euch gerne auch das etwas näher erklären.

Laßt mich euch zuerst das sagen, daß ich eure Unruhe sehr wohl verstehe. Ich bin wahrhaftig selber genug davon beunruhigt, daß ich so denken und reden muß; es ist mir selber von Monat zu Monat wieder [52] etwas Neues und Unerhörtes, daß Gott in solcher Weise allein recht haben und gerecht sein will. Ich möchte dieser Einsicht oft am liebsten entrinnen, weil sie mir viel zu hoch und zu schwer ist. Alles das, was ihr jetzt als «gegen» euch gerichtet empfindet in meiner Stellung und in meinen Worten, das richtet sich wahrhaftig «gegen» mich und mein Leben, lange bevor es sich «gegen» euch und euer Leben richtet. Gerade was euch jetzt so plagt an mir, das plagt mich zuerst, daß Gottes Wort unser Leben und unsere Welt, unsere Gedanken und Gewohnheiten, unser Tun und Lassen, unsere Gerechtigkeit und unsere Ungerechtigkeit in ihrem ganzen Zusammenhang einfach nicht so gelten lassen kann, wie sie sind, daß es auch nicht nur so ein wenig erbauliches Öl tröpfeln will in unser altes Wesen hinein, daß es bedeutet: ein neuer Weg und ein neues Ziel, ein neuer Geist und eine neue Kraft, eine neue Freudigkeit und ein neues Wollen, die verborgene Wahrheit des Herzens, die ans Licht will, der Sieg von |10| Gott her im Menschen. Es stellt uns vor die Entscheidung: entweder mit Gott, mit dem lebendigen Gott, zu einem wirklichen Leben oder ohne Gott, mit unseren Götzen, in das Sinnlose, Tote hinein. Meint ihr, daß ich nicht auch darunter leide, wenn ich es nun einmal so ansehen muß, daß mich das nicht auch plagt, verurteilt, beschämt, je mehr und je tiefer es mir klar wird, daß es wirklich so ist? Ja, ich darf nun die Sache schon einmal umkehren und euch einmal allen Ernstes fragen, ob es euch wohl auch schon so geplagt hat, wie es mich manchmal plagt?

Ich kann euch auch das sagen, daß ich mich auch schon danach gesehnt habe, ich könnte der Pfarrer sein, wie ihr mich gerne haben möchtet. Ihr braucht es mir nicht erst vorzuhalten, was ich in eurem schönen Pfarrhaus für ein ruhiges, «zufriedenes», harmloses, glückliches [53] Leben führen könnte mit meiner Familie. Es wäre doch nichts leichter als das, die Dinge ein bißchen gemütlicher zu nehmen, schlecht und recht meine gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten zu erfüllen, mich mit allerlei einzelnen Erfolgen im Unterricht, in der Seelsorge, in christlichen Vereinen zu begnügen und mich daneben etwa mit Tieren, Pflanzen und Büchern abzugeben. Warum denn nicht? Dann hätte ich keine Unruhe mehr und wäre keine Unruhe mehr für euch. Ich sage euch das nur, damit ihr seht: ich verstehe wirklich euren Wunsch nach Ruhe, denn ich habe ihn manchmal auch.

Ich verstehe es auch durchaus, daß ihr euch auf allerlei Weise bemüht, die gewisse Beunruhigung, die nun einmal da zu sein scheint, los zu werden. Ich verstehe euch besser, als ihr meint, aber ich muß euch auch sagen, daß ihr sie, wenn Gott mich nicht verläßt, nicht los werden könnt, solange ihr mich haben müßt. Ihr könnt nicht. Seht, ihr möchtet euch nun z.B. damit beruhigen, daß ihr Alles auf meinen Charakter schiebt. Ich weiß schon, was ihr von mir sagt. Ihr sagt: Der Pfarrer hat eben auch einen harten Kopf! oder: er regt sich leicht auf! Die Gelehrten nennen das Psychologie, und es hilft sich mancher feine Kopf in ähnlicher Lage damit, daß er schnell etwas Psychologisches vorbringt. Aber ihr werdet sehen, es geht nicht. Ich könnte einen noch viel schlimmeren Charakter haben, und es wäre darum um kein Haar weniger wahr, daß Gott allein recht hat und Meister sein will. Das beunruhigt euch und nicht mein schlimmer Charakter. Mich könnt ihr |11| loswerden, diese Unruhe nicht, denn die kommt nicht aus mir. Ihr könnt auch auf [54] Entdeckungen ausgehen  nach Fehlern und Irrtümern in meinem Benehmen und Verhalten. Nicht wahr, ihr fühlt euch wie gerettet, wenn ihr von mir oder von meiner Frau sagen könnt: sie haben auch manchmal Unrecht! sie könnten auch Manches besser machen! O ja, da läßt sich in der Tat Vieles sagen, und ihr dürft es auch getrost sagen, wenn’s wahr ist; und wer den Trieb fühlt, noch mehr Ungünstiges über mich zu erfahren, der soll eben seinem Trieb folgen und Entdeckungen machen. Aber das frage ich euch: was hilft euch das, daß ich natürlich auch meine Fehler habe, schwere, grobe Fehler, daß ich auch oft, sehr oft Unrecht habe? Es ist ja wahr, aber es hilft euch gar nichts. Es ist ein ganz unnützer Trost, wenn ihr denkt, damit könnet ihr die Unruhe, die Gott euch bereitet, loswerden. Gott behält eben Recht, auch wenn der Pfarrer Unrecht hat, ja dann erst recht! Und es ist geradezu nötig, daß der Pfarrer manchmal Unrecht hat, damit es ihm und Allen ganz klar werde: es geht nicht um seine, sondern um Gottes Sache. Ich weiß auch das, daß viele von euch geneigt sind, die verschiedenen Gegensätze, die im Lauf der Zeit um das Pfarrhaus her entstanden sind und ab und zu zum Vorschein kommen, einfach als «Streitigkeiten» aufzufassen. Da will ich nun gar nicht ableugnen, daß ich auch schon persönlich «gestritten» habe in der Gemeinde. Ich bin auch nur ein Mensch. Und andererseits ist es gar nicht anders möglich, als daß sich dann und wann jemand persönlich betroffen fühlen muß, auch wenn ich es nicht will. Ich kann euch nur das sagen von mir, daß das persönliche «Streiten», was ihr so nennt, nicht meine Absicht ist und daß ich persönlich von Herzen gern mit Jedermann im Frieden lebe. Euch aber muß ich sagen, daß ihr es euch zu bequem macht, wenn ihr alle Gegensätze, die nun einmal da sind in der Gemeinde, [55] einfach «Streitigkeiten» nennt, wenn ihr überall mit gekreuzten Armen zusehen wollt, wenn ihr schließlich überall nur nach dem lieben «Frieden» rufen wollt. Zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten kann’s «Frieden» geben, warum nicht?, aber zwischen Gottesgeist und Mammonsgeist gibt’s keinen Frieden. Diesen Frieden euch zu geben, steht nicht in meiner Macht, weil hier nach Gottes Willen Krieg sein muß. Sondern da werdet auch ihr, statt zuzusehen und nach Frieden zu verlangen, früher oder später einmal wählen müssen: Ihr |12| könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [Mt. 6, 24]. Aber da sind noch Andere, die suchen Beruhigung damit, daß sie mich bedauern, wenn ich einmal ein wenig zerzaust werde. Sie sagen mir, ich habe eine schwere Stellung und ich tue ihnen leid. Ich weiß nicht, soll ich nun dankbar sein für solche freundliche Teilnahme, oder soll ich nicht auch denen vor Allem antworten: aber bitte, bitte, darum handelt es sich nun wirklich nicht, daß ihr mir so zuseht und mich bedauert. «Ihr Töchter von Jerusalem, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch und eure Kinder!» [Lk. 23, 28]. Ihr könnt Gott nicht loswerden damit, daß ihr von mir sagt: der arme Herr Pfarrer! Ihr sollt mich nicht bemitleiden, ihr sollt es merken, daß meine Last eure Last ist, ihr sollt mir tragen helfen. Das allein bringt Erlösung. Wer bloß zusehen und die Hände ringen will, der flieht! Wird nicht erlöst, und die Unruhe bleibt in ihm. Ich muß endlich noch ein besonderes Wort zu denen sagen, die so freundlich sind, es «mit mir zu halten». Ich muß ihnen sagen, daß das vielleicht die feinste und darum gefährlichste Form von Beruhigung ist, wenn ihr es mit mir haltet. Ich muß ihnen sagen, daß es niemand mit mir halten kann. Ich selbst möchte es auch nicht mit mir halten. Es handelt sich in Safenwil nicht darum, auf die Seite des Pfarrers und seiner Freunde zu treten, sondern es handelt sich darum, auf die Seite Gottes zu treten. Ihr [56] sollt mir auch nicht mehr sagen, was ich so oft höre: ein Pfarrer habe  es schwer, es allen Leuten recht zu machen. Die Sache verhält sich anders: ein Pfarrer kann es überhaupt niemand recht machen. Er kann und darf es nicht: ein Pfarrer, der es irgend jemandem recht machen , ein Pfarrer, der irgend jemand beruhigen und zufrieden stellen würde, ein solcher Pfarrer wäre ein falscher Prophet. Erst dann, wenn auch meine besten Freunde sagen: er macht es mir nicht recht, erst dann ist Wahrheit da zwischen uns.

Ja glaubt es mir, ich verstehe euren Wunsch, ich möchte ein falscher Prophet sein, weil ihr eben damit alle Unruhe loswerden könntet. Ihr würdet es gerne sehen, wenn meine Sache so recht meine eigene Sache wäre. Ihr könntet mich dann erledigen, wie man eben einen Menschen erledigt, so mir ein bißchen Kritik und ein bißchen Beifall, mit ein wenig Freundlichkeit oder ein wenig Feindschaft, je nachdem. Dann würde ich es euch recht machen, denn dann wäre ich im Grunde tot für euch.‹ Aber das geht nun eben nicht, so bequem es für mich und euch wäre. Ich werde mir |13| im Gegenteil, wenn Gott mich nicht verläßt alle Mühe geben, so dazustehen, daß euch all das persönlich-menschliche Für oder Gegen mit der Zeit einfach langweilig, nebensächlich, überflüssig vorkommt, daß aber die andere Frage euch verfolgt und brennt immer mehr: gegen oder für Gott!

Es geht nicht anders, weil Gott sich mir in den Weg stellt, sobald ich versuchen wollte, es anders zu machen. Ich kann euch keinen anderen Grund sagen als diesen und muß es nun darauf ankommen lassen, ob ihr [57] ihn versteht oder nicht. Das ist meine Last, daß Religion, Kirche, Bibel, Pfarramt mich bedrängt als eine Gottessache und daß ich sie weder mir selbst noch euch zuliebe als eine Menschensache behandeln kann. Darum  kann ich es euch allen nicht recht machen. Ich möchte, daß ihr mit mir hart anstoßen würdet an diesen letzten, tiefsten Grund unserer gemeinsamen Unruhe: Gott verbietet es mir, ein falscher Prophet zu werden, und Gott verbietet es im Grunde auch euch, euch einen solchen an diese Stelle zu wünschen.

Wenn ihr mich fragt, woher ich denn wisse, was Gott will, so antworte ich euch: aus den gleichen Quellen, aus denen ihr es sofort auch wissen könnt: aus meinem Gewissen und aus der Bibel. Es wird mir  ganz klar und immer klarer, je besser ich Achtung gebe auf diese Quellen, daß der Wille Gottes ein neues Leben ist, nicht ein verschönertes und verbessertes altes Leben, sondern ein  Leben auf neuen Grundlagen. Diese Grundlagen sind uns allen wohlbekannt, sie heißen: Recht, Treue, Gemeinschaft, Wahrheit. Unser jetziges Leben hat andere Grundlagen, ich brauche sie nicht zu nennen. Oder hat der Krieg uns noch nicht deutlich genug gesagt, von welchen Kräften und Mächten unser altes Leben lebt? Oder muß ich erst noch den Finger legen auf bestimmte Erscheinungen im Leben unserer Gemeinde, an denen es zum Vorschein kommt, daß unsere inneren Grundlagen andere sind als die wohlbekannten Grundlagen Gottes? Das neue Leben ist uns jetzt verborgen wie die Saat im winterlichen Acker. Wir sind auf einem großen Irrweg. Und der Irrweg ist uns das Natürliche und Selbstverständliche geworden. Unser tagtägliches gewöhnliches Denken, Reden und Tun offenbart beständig den großen Irrweg. Wir können ja gar nicht anders. Ein ganzer Turm von Babel ohne Gott, das ist unser jetziges Leben. Das neue Leben |14| will aber [58] offenbar werden aus der Verborgenheit. Wir sehnen uns danach, nach Hause zu kommen. Wir halten es eigentlich nicht aus in diesem finsteren Wald. Das kleinste, fernste Lichtlein, das uns von etwas Anderem Kunde gibt, freut uns ja. Und unser Gewissen erinnert uns unablässig daran, daß das Andere eigentlich das Wahre ist. Und nun zeigt uns die Bibel von Anfang bis zu Ende das neue Leben im Kommen und Durchbrechen. Jesus Christus vor Allem steht vor uns als der Sieger, der die alte Welt überwunden hat [vgl. Joh. 16, 33]. «Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabfahren und hörte eine große Stimme, die sprach: siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen» [Apk. 21, 2f.]. Seht, das ist der Wille Gottes, wie  ich ihn verstehen muß und wie ihr ihn im Grunde auch nicht anders verstehen könnt: das neue Leben, die neue Welt, da «Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen [Apk. 21, 4] … und es wird keine Nacht da sein und werden nicht bedürfen einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit!» [Apk. 22, 5]. Und das alles nicht nur als ein schöner, tröstlicher Glaube, nicht nur als eine feine, leise Himmelshoffnung, sondern als das Sicherste vom Sicheren, als das, was wirklich kommt und geschieht, als der Wille Gottes, der sich auf Erden wie im Himmel erfüllen will [vgl. Mt. 6, 10], indem er Besitz ergreift von unserem Willen!

Ja, darf und kann denn ein armer, sündiger Mensch da überhaupt mitreden? Darf und kann sich unsereiner anmaßen, Anderen als Führer zu dienen zum Willen Gottes? Soll’s überhaupt so etwas geben wie Pfarrer? ja, das kann man freilich im Ernst fragen. Ich möchte darauf die Antwort geben, daß Gott es ganz sicher einmal ohne Pfarrer wird machen können, und er könnte es jetzt schon. Aber wenn und solange es [59] nun einmal ein Pfarramt gibt, muß es den Zweck und Inhalt haben, daß da ungebrochen und unverwässert Zeugnis abgelegt wird vom Willen Gottes über und gegen allen Menschenwillen, daß da das neue Leben angekündigt wird über und gegen das jetzige Leben. Damit kann ich in aller Torheit und Schwachheit Gott und euch dienen. Das hat einen Sinn. Dagegen den Frieden predigen zwischen Gotteswillen und Menschenwillen, das jetzige Leben und das neue Leben sanft und klug miteinander |15| verbinden, die lottrige Mauer, die das Volk sich baut, mit losem Religionskalk übertünchen, es den Leuten recht machen zu wollen, das hat sicher keinen Sinn. Ein solcher Pfarrer ist so ziemlich das Gottloseste , was man sich denken kann. Er hilft Gott nicht, sondern er legt Gott ein Hindernis in den Weg, das schwerste, mit dem ein Mensch Gott hindern kann. Es wäre ihm besser, er würde wenigstens schweigen, wenn er denn nicht mit Gott gehen will. «Also will ich meinen Grimm vollenden an der Wand und an denen, die sie mit losem Kalk tünchen, und will zu euch sagen: Hier ist weder Wand noch Tüncher!»

Ich kann diese Last nicht auf mich nehmen. Die andere versuche ich zu tragen, weil Gott sie mir tragen hilft. Den Weg, den ihr mich heimlich möchtet gehen sehen, kann ich nicht gehen, denn dort würde ich Gott nicht mit mir, sondern gegen mich haben. [60]

Und nun wird es sich auch für euch darum handeln müssen, eine Entscheidung, eine Wahl zu treffen.

Ihr könnt, das ist die eine Möglichkeit, den Willen Gottes einmal resolut von euch weisen. Das hätte einen Sinn. Das würde ich gut begreifen. Warum solltet ihr euch nicht einmal ehrlich gestehen: ich will eben gerade das, was Gott will, nicht!, ich will nicht das neue, sondern das jetzige Leben. Warum sollen nicht noch viel mehr von euch, vielleicht von heute an, den Entschluß fassen: jetzt habe ich aber genug, jetzt gehe ich nie mehr in die Kirche! ja, warum sollte nicht die Gemeinde einmal einfach beschließen: wir schaffen nun das Pfarramt ab und machen aus der Kirche einen Turnsaal oder noch eine Fabrik, denn wir haben die Erfahrung gemacht, daß es sich da um eine von Grund aus unangenehme und widrige Sache für uns handelt! Das alles wäre klug und verständig. Ihr würdet damit zeigen, daß ihr verstanden habt, daß es hier wirklich um ein Entweder – Oder! zu tun ist.

Ihr könnt euch aber auch, und das ist die andere Möglichkeit, vom Willen Gottes einmal überwinden und gefangen nehmen lassen. Ihr könnt mit mir hineinkommen in die große Unruhe, die unvermeidlich ist, wenn Gott mit uns redet. Das hat auch einen Sinn. Ihr könnt mir helfen, die Last zu tragen, daß Gott allein gelten und recht haben will. Ihr könnt mir helfen, zu Gott zu rufen, mich um Gott zu mühen, mich seiner zu freuen, von |16| ihm zu zeugen. Ihr helft ja dann nicht mir, sondern Gott und euch selbst. Ich lade euch auch heute wieder ein, diesen Weg mit mir zu gehen. Lasset euch versöhnen mit Gott! [2. Kor. 5, 20]. Glaubet an das Licht, dieweil ihr es habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid! [Joh. 12, 36]. Das wäre auch wieder klug und verständig. [61] Auch damit würdet ihr zeigen, daß ihr das Entweder – Oder! begriffen habt.

Nur den Mittelweg, den goldenen Mittelweg, könnt ihr nicht gehen. Da widersteht euch nicht euer Pfarrer, aber Gott mit aller Kraft. Ihr könnt nicht verlangen, daß man euch von Gott rede und daß man es euch recht mache. Das gibt es nicht. Ihr werdet einmal eins von Beiden wählen müssen. Eins von Beiden, aber nicht Beides. Entscheidet euch! Und wenn ich denken dürfte, daß ich es heute einmal deutlich genug gesagt habe und daß ihr mich heute gehört habt, so würde ich jetzt sagen: Entscheidet euch heute! Amen.

Quelle: Karl Barth, Predigten 1916, GA I, 29, hrsg. v. Hermann Schmidt, Zürich: TVZ, 1998, S. 44-61.

Für eine Wiederveröffentlichung seiner Predigt „Der Pfarrer, der es den Leuten recht macht“ (zu Hesekiel 13, 1-16) in der Zeitschrift Christentum und Wirklichkeit (10. Jahrgang, 1932, Heft 4, S. 86-97) behielt sich Karl Barth folgende „Retraktionen“ vor:

Anmerkung des Verfassers: Ich habe den Wunsch der Schriftleitung von „Christentum und Wirklichkeit“, diese vor 16 Jahren gehaltene und gedruckte Predigt noch einmal zu veröffentlichen, nicht widersprochen, weil ich sie noch immer für geeignet halten kann, eine wichtige biblische Wahrheit: Den Gegensatz von Kirche und Welt in der Kirche unter dem bestimmten Gesichtspunkt „Pfarrer und Gemeinde“ in ihrer Art deutlich und kräf­tig ans Licht zu stellen. Daß „der Pfarrer, der es den Leuten recht macht“ ein falscher Prophet ist, das ist auch heute noch eine für Pfarrer und Gemeinden hörens­werte Eröffnung. — Die Predigt enthält aber, und dar­auf muß ich die Leser warnend aufmerksam machen, eine Reihe von Fehlern und Irrtümern, die ich damals leider nicht als solche erkannt habe, die aber heute als solche preiszugeben sind. Ich erwähne nur das Gröbste: Diese Predigt ist nicht, wie es unbedingt sein sollte, eine Auslegung, sondern trotz der Anlehnung an einen bibli­schen Text und gerade diesem Text aufs Höchste zuwider eine eigenmächtige Aussprache dessen, wessen passen­der oder unpassenderweise mein eigenes Herz damals voll war. Sie ist keine evangelische, sondern eine menschlich-gesetzliche Predigt. Sie tut gerade das, was sie bekämpft: Sie stellt nämlich die menschliche Situa­tion zwischen Pfarrer und Gemeinde nicht unter das Wort Gottes, sondern sie bedient sich des Wortes Gottes, um diese menschliche Situation zu bewegen. Sie predigt eine Unruhe, die die umschließende Ruhe Gottes über­hört und übertäubt und die darum auch nicht eine rechte Unruhe heißen darf. Es ist weiter nicht zu billigen, daß ich mich in dieser Weise mit dem Propheten identifiziert habe. Und es war ein grober Unfug, daß ich mich nicht scheute, das Wort Jesu Luk. 23, 28 in diesem Zu­sammenhang anzuführen. Daß ich als „Quellen“ mei­nes Wissens um das, was ich sagte, „mein Gewissen“ und (!) die Bibel angegeben habe, war ehrlich genug und er­klärt Manches. Es ist aber sehr bedauerlich, daß ich da­mals ehrlicherweise diese Angaben machen mußte. Die am Schluß vorgetragene Lehre von der „Entscheidung“ und von den beiden „Möglichkeiten“ endlich ist, so wie sie dasteht, offene Irrlehre.

Ohne diese „Retraktationen“ dürfte ich die Predigt heute nicht wieder ausgehen lassen. Es besteht Anlaß, diesem oder jenem jüngeren Pfarrer, der sich aus verständ­lichem Grund an dieser Predigt freuen sollte, zugleich sehr ernstlich zuzurufen: „Sei ein Mann und folge mir nicht nach!“ [S. 96f]

Karl Barth

Hier die Predigt als pdf.

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