Bernhard Häring, Die Kirche im 21. Jahrhundert: „Der von Jesus verheißene Geist formt den eucharistischen Christen und die eucharistische Kirche von Grund auf. Er weckt das dankbare Gedächtnis, leitet es auf die Mitte hin; er weckt die Bereitschaft, Wachsamkeit und Unterscheidungsgabe für die Gnade des Kairos, der gegenwärtigen Heilsstunde; er ermuntert uns zur Hoffnung auf die göttlichen Verheißungen, er gibt uns die Kraft, gemäß diesen Verheißungen Zeugen und Werkzeuge des immer neuen Kommens des Gottesreiches zu werden.“

Die Kirche im 21. Jahrhundert

Von Bernhard Häring

Wenige Jahre vor seinem Tod hatte der römisch-katholische Moraltheologe Bernhard Häring (1912-1998) folgenden Text Religionslehrern bei einer Fortbildungsveranstaltung in Gars am Inn vorgetragen.

Ein Zeichen der Hoffnung

Glauben Sie ja nicht, daß zu Ihnen ein Optimist redet, der die dunklen Seiten und Schaffen der Kirche einfach nicht sehen will. Ich sehe sie und habe weltweit mitgeholfen, auf die Krankheitsbilder unserer gegenwärtigen Kirche hinzuweisen – immer im Blick auf eine Heilung. Ich sehe, wie sich im letzten Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends die kollektive, paternistische Neurose zuspitzt – jedoch beschränkt auf eine allerdings lautstarke Minderheit. Diese von Angstneurose geplagte, lautstarke Minderheit lebt noch gedanklich und affektiv im alten Bild der Kirche als der Inhaberin, ja der Alleininhaberin aller Wahrheiten. Sie erneuert die Mentalität der Monopolgesellschaft, die glaubt, die Wünsche der Kunden ignorieren zu können. Da die Außenbeziehungen deshalb gestört sind, kommt es unvermeidlich auch zu neurotischen Innenbeziehungen. Man mißtraut sich, belohnt Denunzianten und Ehrenstreber, beliebte „Jasager“. Obgleich in den vielseitigen ökumenischen Dialoggruppen ein Aufeinanderhören und Voneinanderlernen blüht, so will die Gruppe, die sich um das Ex-heilige Offizium schart und fest an den Bischofsernennungen mitmischt, wenigstens der braven, „verunsicherten“ katholischen Gläubigen das Monopol der Sicherheiten vor allem in der Sexualmoral und in vielen anderen Dingen ihr Wahrheitsmonopol anbieten, den kritischen Katholiken dagegen durch Strafsanktionen und absolute Treueeide auch gegenüber nicht-unfehlbaren Aussagen die Anerkennung ihrer Monopolrechte in allen Glaubens- und Sittenfragen aufzwingen. Ein Unternehmen, das sich nach Verlust der Monopolrechte so aufführt, als ob es noch alle Monopole besäße, ihre schöpferischsten Mitarbeiter ausgrenzt, wird sehr schnell Kunden und wirksame Mitarbeiter verlieren. Die kollektive, paternistische Krise spitzt sich in diesen letzten Jahren des zweiten Jahrtausends der Christenheit zu. Bischöfe wie Krenn, Dyba scheuen sich nicht, öffentlich kundzutun, wie skandalisiert sie durch den Anblick einer Ministrantin sind, Symbol der Frauenwelt, die als gleichberechtigte den Glauben leben, bezeugen und verkünden will. Doch laßt uns nicht übersehen, daß es sich um eine relativ kleine (wenn auch momentan scheinbar noch machtvolle Gruppe) handelt. Überspitzungen durch die Lautstärksten verkleinern ihren Anhang. Ich habe allen Grund trotz allem, ja gerade im Blick auf die Zuspitzung der Krise mit großer Hoffnung auf das erste Jahrhundert des dritten Jahrtausends zu blicken. Die Dynamik des Konzils wird durch die Exzesse der von Angst-, Sicherheits- und Macht-Neurosen geschüttelten Minderheit, die sich ihre Kirche immer noch, ja mehr als je als belagerte Wahrheitsfestung vorstellen, ganz neu wachgerufen.

Wir sind heute wacher als vor 25 Jahren…

Was läßt uns der gläubige Blick auf die Verheißungen Christi und auf die lebendigen Kräfte überall in der Kirche voraussagen? Nehmen Sie dies, bitte, als mein Glaubensbekenntnis an die Verheißungen Christi, und zwar gemäß der Wertskala, die uns Christus selbst geschenkt hat.

1. Die eucharistische Kirche

Wie könnten wir die letzten Worte, das Testament Christi an einen zweitrangigen Platz zurückdrängen! Christi Vermächtnis, sein feierliches Testament ist die Stiftung der Eucharistie. Dankend nahm er das Brot und den Kelch, dankend gab er allen seinen Jüngern seinen gnädigen letzten Willen kund: „Tut dies zu meinem Gedächtnis … alle“. Die Kirche des beginnenden dritten Jahrtausend wird allen Gläubigen, allen gläubigen Gemeinschaften, auch den kleinen und abseits gelegenen ihre christlichen Geburtsrechte zurückgeben. Jede Gemeinschaft wird sich sonntäglich um den eucharistischen Altar scharen.

Die Kirchen-Leitung wird dem starken Drängen aus Latein-Amerika, Afrika, Asien und teilweise auch anderer Kontinente nachgeben: sie wird nicht mehr an einem – sei es auch ehrwürdigen – Brauch, an einer bloß menschlichen Tradition festhalten: Annahme der Zölibatsverpflichtung als absolute Vorbedingung für den Vorsteher der eucharistischen Gemeinde, sondern treu das Vermächtnis ihres Meisters erfüllen. Allüberall wird jede Glaubensgemeinde in überschaubarer menschlicher Größe ihre eucharistischen Diener haben.

Ist durch die kirchliche Autorität diese Priorität gesichert und haben alle Gemeinden und alle weit abgelegenen kleinen Orte ihr Recht für einen eucharistischen Diener des Altars aus ihrer Mitte oder gemäß ihren berechtigten Wünschen, so wird es uns allen auch leichter fallen, all unseren gläubigen Schwestern und Brüdern klar zu machen, wie sehr sie sich und dem Reich Gottes schaden, wenn sie sich aus Trägheit und Oberflächlichkeit von der Eucharistiefeier fernhalten.

Man wird nicht mehr unter Verachtung der Vielfalt der Kulturen kleinlich eine Gleichmacherei in den Formen der Frömmigkeit und der Feier des Geheimnisses auferlegen. Die alles prägende Geistesart der Gemeinden und der einzelnen wird das „dankbare Gedächtnis“ sein, das durch die Eucharistiefeier wachgehalten wird. Ein weiteres Kennzeichen ist die gemeinsame Teilhabe an den höchsten Gaben Gottes, aber dann auch die gemeinsame sorge für das Brot aller: „unser Brot, unser gegenseitiges Vergeben, unsere gemeinsame Verpflichtung auf heilende Gewaltfreiheit, unser aller Bemühen, die institutionalisierten Versuchungen zu überwinden, unser gemeinsames Bemühen, das Böse durch das Gute zu überwinden.“

2. Geheimnis des Glaubens

Ist die währende Glaubenserfahrung aus lebendiger, lebensnaher Erfahrung der Eucharistie lebendig, dann haben alle wieder eine tiefe Ahnung vom „Geheimnis des Glaubens“, das unendlich größer und weiter ist als unsere westeuropäische Begrifflichkeit. Wir stehen dann immer wieder anbetend vor dem Geheimnis des dreifaltigen immer unendlich größeren Gottes. Das Geheimnis des Glaubens ist aufgehoben in einer anbetenden, lobpreisenden, hoffenden, wachsamen eucharistischen Gemeinschaft, sehr viel besser als in der Festlegung auf zeitbedingte Begriffsdefinitionen aus einer vergangenen europäischen Kultur.

Eine sehr viel größere Rolle als die Erklärungen der höchsten Glaubenskongregationen spielen dann die eucharistische Glaubenserfahrung, die das Innere des Menschen tief ansprechenden Symbole, der Geist des Lobpreises, des Staunens.

Papst, Bischöfe, Priester, Lehrer und alle Gläubigen werden der Verkündigung und Weitergabe des Glaubens vor allem dienen durch diskrete Zurückhaltung in Bezug auf begriffliche Festschreibung des Geheimnisses des Glaubens, werden aber der Glaubensfreude, dem Geist der Anbetung angesichts des Geheimnisses des Glaubens einträchtig in aller Vielfalt der Ausdrucksweisen dienen. Im Vordergrund wird wieder der Glaube an den Heiligen Geist, den Lebensspender, der auch die Propheten zum Sprechen bringt, den Ermunterer zu allem Guten, stehen.

Der gelebte Glaube, daß der Geist des Herrn in allen, durch alle und für alle wirkt, wird befreiend wirken, den Glauben aller ständig vertiefen, Glaubensfreude und damit auch frohe Heilsverkündigung wecken.

Von der in aller Vielfalt gefeierten und lebensnah erfahrenen Feier des Geheimnisses des Glaubens, des Vermächtnisses Christi wird ein stets neues Erlebnis des Pfingstereignisses weiterhallen.

3. Dankbare Anerkennung der Bedeutung der Ortskirche

Die bußbereite Rückerstattung an alle Ortsgemeinschaften, auch an kleine, des Urrechtes auf die Feier des Testaments Christi durch gemeindenahe und lebensnahe eucharistische Diener und Dienerinnen läßt die Kirche allüberall als Ortskirche zusammenleben. Die Kirche von Rom (der Papst und seine zentralen Organe, Institutionen) wird sich gemäß urkirchlicher Überlieferung besser als „Vorsteherin des Liebesbundes“ verstehen.

Verschiedenheiten werden nicht mehr Trotzreaktionen des paternistischen kollektiven Neurosekomplexes provozieren, sondern werden dankbar als Geschenk des Hl. Geistes angenommen, als Bereicherung, als gegenseitige Ergänzung, als quasi­sakramentales Zeichen des Immanuel, des uns allen in unserer geschichtlichen Welt nahen Gottes.

Der Bischof von Rom wird auf das erst in jüngster Zeit aufgekommene Privileg verzichten, im Verein mit einer diplomatischen Gruppe alle Bischöfe der Welt zu ernennen. Künftige Päpste werden sich nur wundern, warum die Kirche von Rom so lange daran festgehalten hatte, daß chinesische Bischöfe in Rom kreiert, „geschaffen“ werden sollten. Alle Bischöfe der Welt werden dem Nachfolger Petri gern Gefolgschaft in der Stiftung versöhnter Einheit in der Vielfalt leisten. Der Austausch der Glaubenserfahrung wird ständig die Anbetung des Geheimnisses vertiefen. Der Papst wird auch um der weltweiten Sendung der Kirche und um des Dienstes an der Versöhnung der Christenheit willen auf sein nicht in der Schrift begründetes Privileg verzichten, die Wähler seines Nachfolgers alle allein und selbst zu ernennen (zu „kreieren“).

Es wird wahr werden: „Neuer Wein in neuen Schläuchen“. Alle Bemühungen um strukturelle Reformen und der ganze Stil der Autoritätsausübung werden gemessen werden an ihrem Dienst an der Versöhnung und Einheit der weltweiten Christenheit verschiedener Traditionen und Kulturen.

So wird der Petrusdienst – gereinigt von allem unguten Erbe des in weltliche Machtkämpfe verwickelten Papsttums – ökumenisch angenommen und fruchtbar werden.

4. Endgültige Heilung der paternistischen Neurose

In diesem erneuten Erlebnis der eucharistischen Glaubensgemeinschaft, geschart allüberall um den einen Meister, Lehrer, Erlöser, wird man mit einer gewissen Selbstverständlichkeit besser das Apostelwort verstehen, daß vor Gott kein Unterschied zwischen Mann und Frau besteht, wie auch kein Herabblicken auf niederere Kulturen (kein Überlegenheitsdünkel) mehr fortbestehen kann.

Tiefenpsychologie und alle Humanwissenschaften haben uns deutlichen Einblick in das Entstehen und die schlimmen Folgen des paternistischen Neurosekomplexes gegeben. Darum besteht Hoffnung auf Heilung aus der Kraft eucharistischer Glaubenserfahrung ohne jede Diskriminierung. Mit dem paternistischen neurotischen Komplex werden auch alle Formen von Jagen nach kirchlichen Ehrentiteln und Beförderungen, und damit viele Versuchungen zu ungerechtfertigter Machtausübung verschwinden. All das wird ein Klima gegenseitigen Vertrauens und der Bereitwilligkeit, sich auch stets einen Vorschuß des Vertrauens zu geben, fördern. Ich möchte vor allem einen mir wichtigen Punkt hervorheben:

Es wird im Grunde keine ekklesiogenen Neurosen mehr geben. Immer wieder begegneten mir Katholiken, die an tiefen Angstneurosen, Unsicherheits- und falschen Sicherheitskomplexen litten. Die eucharistisch frohe Kirche, in der alle paternistischen Anwandlungen entlarvt und verpönt sein werden, wird die Heilskraft des Glaubens und der Gewaltfreiheit sichtbar und spürbar machen und darum neue Anziehungskraft ausüben.

5. Anbetung der mütterlichen Zärtlichkeit Gottes, unseres Vaters

Wird Ehe, Familie und Glaubensgemeinschaft nach dem Modell der Partnerschaft der Subsidiarität und Kollegialität gelebt, werden Christen und christliche Gemeinschaften allüberall vom „Stiergott“ erlöst (Baudler). Alle Projektionen menschlicher rächender „Gerechtigkeit“ in Gott werden ein für alle Mal entlarvt und verpönt sein. Wir werden uns Gott nicht primär als Herrscher oder gar als rächenden Richter vorstellen, sondern seine mütterliche Barmherzigkeit anbeten und so das Zielgebot ansteuern. „Seid voller Mitgefühl (Erbarmen) wie euer himmlischer Vater“ (Lk 6,36). Dann hört auch die angsterregende Tendenz zu Moralrigorismus vor allem auf dem Gebiet der Sexualmoral auf.

6. Folgen für die Moralpädagogik

  1. Sicht des ganzen Lebens in der Erfahrung der eucharistischen Liebe Jesu und der eucharistischen Liebes- und Lebensgemeinschaft.
  2. Im Vordergrund stehen nicht Verbotsnormen und Warnungen, sondern die Seligpreisungen, das Jubeln und Armsein im Hl. Geist, die Zielgebote (Lieben nach der Art Jesu, Barmherzigkeit nach der Art des Vaters in seiner mütterlichen Zärtlichkeit).
  3. Die heilsgeschichtlich-geschichtsmächtigen Tugenden Dankbarkeit lassen, Vergangenheit gegenwärtig werden. Wachsamkeit, Bereitschaft, Unterscheidunqsgabe werden die gegenwärtige Heilsstunde fruchtbar machen. Dazu kommt eine Verbindung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik mit dem Hoffnungsblick auf die Zukunft (die göttlichen Verheißungen).
  4. Das Fruchttragen im Hl. Geist, die Gaben des Geistes, die eucharistische Epiklese zusammen mit der Paraklese (gegenseitige Ermunterung in der Kraft des Paraklet (des Trösters, Ermunterers), entsprechen dem frohen Glauben an den Hl. Geist, den Lebensspender . Diese vier sich ergänzenden Modelle will ich nun im Blick auf die Zukunft, aber auch im Blick auf unser gegenwärtiges, der Zukunft und Hoffnung zugewandtes Engagement näherhin umreißen.

7. Von der eucharistischen Erfahrung her: Lebensgemeinschaft in Jesus

In den Synoptikern steht wohl im Vordergrund die Erfahrung der Nachfolge (akoluthein). Sie hat aber schon ganz und gar „sakramentalen Charakter“: Jesus macht den Aposteln und Jüngern, die sich um Ihn scharen, seine und des Vaters Liebe aber auch das Mitlieben mit Ihm und dem Vater sichtbar, spürbar, erfahrbar.

Schauen wir auf die Bergpredigt (Mt 5-7) und die Feldpredigt (Lk 6,12-36). Die Apostel scharen sich eng um Jesus (Mt 5,1). Er nimmt sie mit auf den Berg der Seligpreisungen, der Gotteserfahrung. Er selber strahlt sie aus, macht sie erfahrbar. Er nimmt sie alle in seinen Abba-Atem, in sein Gebet hinein. Die Jünger erfahren seinen Abba-Atem, seinen Jubelruf im Heiligen Geist, „Abba, Vater, Herr des Himmels und der Erde“ (Lk 10,21-22). Der Abschluß der Bergpredigt hebt die Betroffenheit der um Jesus Versammelten hervor (Mt 7,28 f.). Beim Anblick seines Betens bitten ihn die Jünger betroffen: „Herr, lehre uns beten“ (Lk 11,1).

Das Vater-unser (Abba, Abbuni) hat die gleiche Struktur wie der Dekalog. Der Prolog, der allem Sinn und Zielrichtung gibt: die Erfahrung des Abba-Atems Jesu. Dann folgen gemäß der ersten Tafel des Dekalogs: „Dein Name“, „Dein Reich“, „Dein Wille“; dem Inhalt der zweiten Tafel des Dekalogs entsprechend – Hineinnahme des Gottesvolkes in die Menschliebe Gottes – folgen „unser Brot, unser Versöhntsein und Versöhnen, unser Widerstand gegen Versuchungen (einschließlich „institutionalisierter“ Versuchung), unsere Überwindung des Bösen durch das Gute“. In der Didache wie überhaupt in der ersten Christenheit folgt dann die Hineinnahme in den Lobpreis Jesu „Dein ist das Reich, die Macht und die Herrlichkeit“.

Zur Grunderfahrung der Nachfolge gehört das Hineingenommenwerden in die Erfahrung des ganzheitlichen lebensnahen Lobpreises Jesu auf den Vater. In den paulinischen und johanneischen Schriften gibt die Erfahrung der unmittelbaren Nachfolge in der Jüngergemeinschaft um den irdischen Jesus nach der Himmelfahrt Jesu Raum für die ausgesprochen sakramentale Erfahrung des „Seins in Jesus“ (164 mal bei Paulus) und des vor allem die Abschiedsreden und das hohepriesterliche Gebet kennzeichnenden „Lebens in Christus“: „Er in uns, wir in IHM“.

Papst Leo der Große, der in seiner Moralpädagogik noch ganz, wie die Ostkirche bis heute, von der sakramentalen Erfahrung ausgeht, faßt alles in dem einen Wort zusammen: „Was in unserem Erlöser sichtbar geworden ist, setzt sich in den Sakramenten fort“ (transiit in sacramenta) (Sermo 72,4 PL 54,398).

Dabei hat Leo der Große noch wie Augustinus und die großen Kirchenväter des ersten Jahrhunderts den Sakramentenbegriff weit gefaßt. Sie lehren: was wir in den Sakramenten feiern, das soll die Gläubigen als Gemeinschaft und jeden einzelnen zu erfahrbaren Zeichen der Frohbotschaft und des Liebenswillens Gottes machen, ganz im Sinne des Zuspruchs der Bergpredigt an seine in seinem Lichte lebenden Jünger: „Ihr seid das Salz der Erde … Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,13-16), stets in der Ausrichtung auf das eucharistein, den eucharistischen Lobpreis: auf daß sie aufgrund eures Lebens „den Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,16). Die sakramentale Struktur des christlichen Lebens bei Johannes und Paulus setzt eine schon umfassende sakramentale Struktur der Synoptiker voraus. Es geht um die „sakramentale“, ganz auf den Lobpreis im Abba-Atem Jesu erfahrbare Berufung zu einem neuen Leben, zu einer neuen Gesinnung, einer neuen Schau, die uns besonders deutlich werden kann in den Abschiedsreden Jesu. Aufgrund der erfahrenen Lebensgemeinschaft, der Gabe des Abendmahls und der Verheißung des Parakletos (Trösters, Ermunterers, Anwalts) ergreift uns die grundlegende Ermunterung: „Bleibet in meiner Liebe, bleibet in mir, wie ich in Euch“; darauf ruht dann das parakletische Grundgebot: „Liebet einander wie ich euch geliebt habe“ (Joh Kap. 15).

Das ganz vom Abba-Atem durchhauchte große Gebet Jesu (Joh. Kap. 17) setzt immer neu mit „Abba“ an; und dabei sind wir (die Jüngergemeinde, die eucharistische Gemeinde) ganz in das Abba-Hauchen Jesu bis zum Tod am Kreuz mithineingenommen: „Dein sind sie. Du hast sie mir geschenkt“ auf daß sie erkennen (lebendig erfahren!!), daß Du mich gesandt, ihnen geschenkt hast.

Der Freisinger Moraltheologe Magnus Jocham hat vor etwa 150 Jahren eine schöpferische Moraltheologie geschrieben, die ganz auf der sakramentalen Sicht aufgebaut ist und großartige Einsichten vermittelt. Sein Werk blieb jedoch liegen, und, wie ich meine, aus zwei Gründen: 1) es obsiegte auch gegen Hirscher und Sailer die restaurative Welle mit ihren legalistischen Manualien, 2) die grandiose Sicht von Magnus Jocham fiel irgendwie ins Leere, weil damals weder die Kirche in ihrer Überbetonung der Institution und in ihrem Sich- Anklammern an irdische Macht noch die Spendung der Sakramente und die Feier der Eucharistie die lebensnahe grundlegende sakramentale Erfahrung vermittelten, um die es sowohl bei den Synoptikern wie auch bei Paulus und Johannes geht. Vielleicht verstehen Sie jetzt meinen Anknüpfungspunkt: meine mutige Voraussage, daß das einundzwanzigste Jahrhundert der Kirche von der allen Völkern und Kulturen und allen Gemeinschaften zugänglichen, lebensnahen eucharistischen Erfahrung, von einer „eucharistischen Kirche“ geprägt sein wird. Gott gebe es! Wir aber sind aufgerufen, das unsere dazu beizutragen, daß dies eintreffe.

8. Das Setzen der rechten Schwerpunkte

Lassen Sie mich nochmals von der peinvollen Erfahrung in der gegenwärtigen paternistischen Krise (Neurose) ausgehen. Der Eucharistie gegenüber wird mehr die Pflicht der sonntäglichen Teilnahme betont als das Grundrecht aller Gemeinschaften von Gläubigen zur lebensnahen Erfahrung in überschaubarer eucharistischer Gemeinschaft. Dem entspricht neuerdings bei den restaurativen Kräften wieder das Einpauken, Einbläuen von gewissen Verbotsnormen, und zwar so sehr, daß die Paraklese. die Ermunterung in der Kraft des Heiligen Geistes, zurücktritt.

Ereignet sich jedoch, wie ich vorauszusagen wage, daß höchste Sorgfalt und Priorität dem eucharistischen Grundrecht aller Gläubigen geschenkt wird, dann kommen die sakramentalen Grundmodelle sowohl der Synoptiker wie der paulinischen Schriften, wieder vordergründig und tiefgründig in Moralverkündigung voll zur Geltung:

Der Akzent wird wie mit Selbstverständlichkeit vor allem auf den Seligpreisungen und auf den biblischen Zielgeboten ruhen. Die Seligpreisungen haben ihre eigene Interpretation, ihre eigene Sinnerschließung aus der Erfahrung des Immanuel, Jesu, der diese Seligpreisungen verkörpert und ausstrahlt und die Jünger ermächtigt, in seinem Lichte zu bleiben, „in Ihm zu leben“ und mit ihm die Seligpreisungen auszustrahlen, zu bezeugen.

Jesus kennt auch Warnungen, genau so der Apostel Paulus, aber sie sind ganz hineingenommen in die Paraklese und in die Zielweisung. Als die zusammenfassende Zielweisung der Bergpredigt am Schluß des fünften Kapitels nach den Seligpreisungen und den sieben Zielweisungen (ich aber sage euch!) folgt die einmalig großartige Bundesweisung der Entfeindungsliebe in heilender Barmherzigkeit: „So soll euere Güte (euer Mitgefühl) keine Grenzen kennen wie auch das Erbarmen des Vaters grenzenlos ist“ (Übersetzung nach der englischen ökumenischen Oxford Bible).

In dieser Gesamtsicht ist jeder harte Moralismus, jedes Einpauken von absolutem Gehorsam gegen alle vom Lehramt gesetzten Grenznormen (Verboten) einfach nicht mehr denkbar. Aber vernünftig vorgebrachte grenzziehende Normen (ohne ständige Betonung der ausnahmslosen Verbindlichkeit) werden dann dankbar angenommen und verstanden und zwar so, daß wir alle das Herrenwort mitvollziehen können: „Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,30). Man beachte, daß diese Worte im Zusammenhang stehen mit dem Jubeln Jesu im Heiligen Geiste, mit seinem Abba- Atem, in den er die Seinen hineinnimmt: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt“ (11,28).

9. Eucharistie und die geschichtsmächtigen Tugenden

Nur wenn man die biblische Erneuerung nicht mitvollzogen hat und nicht von der eucharistischen Glaubenserfahrung geprägt ist, wird man meinen, man müsse traditionsgebunden an dem aristotelisch-stoischen Tugendschema festhalten. Die lebensnahe, gemeinschaftsverbun­dene eucharistische Erfahrung stößt uns wie von selbst auf die biblischen, eschatologischen Grundhaltungen (Tugenden). Ich ziehe vor, sie die geschichtsmächtiqen Grundhaltungen zu nennen, und zwar im Blick auf die eucharistische Erfahrung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Eucharistie öffnet uns für die Bedeutung des Prologs und Epilogs des Bundesgesetzes (Dekalogs). Im Prolog lobpreisende Erinnerung an die Befreiungs-, Erlösungstaten Gottes, im Epilog eindringliche Ermunterung, das Gedächtnis daran in sich selbst und auch bei den Nachkommen stets lebendig zu halten. Eucharistie bedeutet Lobpreisung, die Pflege eines dankbaren Gedächtnisses. Das dankbare Gedächtnis, das auch gemeinschaftlich gepflegt wird, öffnet uns den Heilsquellen, dem Heilstun Gottes durch alle Zeiten und ganz besonders in der Menschwerdung, in der Heilsverkündigung Jesu, in seinem Tod und seiner Auferstehung, in der Geistsendung, und damit auch dem ganzen Strom der vergangenen Heilsgeschichte, der nur den Dankbaren zugute kommt. Die Herzmitte der eucharistischen Gedächtnisfeier und des dankbaren Gedächtnisses der Christen ist der im Opfertod Christi sich erfüllende Heilsplan Gottes, der uns auch die Augen für das Jetzt und Hier und für unsere Verantwortung für die Zukunft öffnet. Dabei ist ganz entscheidend, wie wir die Eucharistie als Opferfeier verstehen.

Eine auf den hl. Anselm sich berufende Opfertheorie und alle theologischen Opfertheorien, die sich an den heidnischen Opfern orientierten, verschließen uns den Zugang zur Heilsträchtigkeit und Geschichtsmächtigkeit der Eucharistie-Feier und damit auch den Zugang zu den biblischen Grundtugenden. Die neuere Theologie und auch die neuere Religionspädagogik (vgl. Baudler, Erlösung vom Stiergott, 1989) sind befreiend und können ungeahnte christliche Energien zur Gestaltung der Geschichte freisetzen. Die falschen Opfertheorien, auf die viele Dogmatiker hereingefallen waren und die noch in vielen Köpfen spuken, gehen von der rächenden Gerechtigkeit Gottes aus, die eine hinreichende Sühne für die Sünden der Welt fordere (fordern müsse), und projizieren so in das Gottesbild hinein eine unheilvolle menschliche rächende Gerechtigkeit. Eine von solchen Opfertheorien ausgehende ungesunde Herz-Jesu- Frömmigkeit verlangt darum harte Bußwerke, um sich dem Opfer Jesu anzugleichen und einen zürnenden Gott zu besänftigen. Eine solche Sicht ist unter anderem auch eine Hauptursache von ekklesiogenen Angstneurosen und allerlei Formen von Angstreligion und angsterzeugendem Moralismus.

Die wahre Opferdynamik des am Kreuze für uns sterbenden Sohnes Gottes ist schon in den Gottesknechtliedern gedeutet, in denen Jesus ganz offensichtlich seine eigene Erlöserberufung verstand. Die Sündenflut der Welt, in die sich der Gottessohn-Gottesknecht hineinbegibt, ist von Gewalttat und Falschheit gekennzeichnet. Heute ist die Welt mit all ihren wissenschaftlich-technischen Fortschritten am Rande des Abgrunds infolge all der erschreckenden Sakralisierungen von rächender und kriegerischer Gewalt. Ihr Zenit ist das atomare Abschreckungssystem mit all den anderen Massenvernichtungswaffen, die auch religiöse Führer und vor allem knallharte Moralisten-Rigoristen „als wenigstens einstweilen tragbar“ begutachteten und immer noch begutachten. Dann sprach man vom Helden- und Opfertod der Millionen von Soldaten auf der einen wie auf der anderen Seite.

Das wahre Verständnis des eucharistischen Opfers, aus dem die gläubigen Gemeinschaften Orientierung und Kraft gewinnen, sieht in der Mitte des göttlichen Heilsplanes die opferbereite Entfeindungsliebe: Man läßt sich nach dem Vorbild Christi und kraft seines Geistes lieber schlagen als zurückzuschlagen, man zieht das Risiko des eigenen Todes im Mitvollzug der gewaltfreien, befreienden und heilenden Entfeindungsliebe jeglicher Form der Teilnahme an kriegerischem Blutvergießen vor. Das ist das Gott wohlgefällige Opfer.

Lebensnahe Eucharistiefeier an allen Orten der Welt ist stets neue Selbstverpflichtung zu jener Art von Opfern, die nötig sind, das Evangelium des Friedens zu feiern und zu leben, zum Heil der Welt und zur Ehre Gottes des Vaters aller.

Diese opferbereite Entfeindungsliebe steht im Brennpunkt der geschichtsmächtigen Tugenden: dankbare Erinnerung an den Opfertod Jesu im Vollzug der Entfeindungsliebe (der Erlösung von jeder Form von „Stiergott“, der nach seinen Opfern schreit). Sie kennzeichnet ebenso die Tugenden des gegenwärtigen Augenblicks, Wachsamkeit, Bereitschaft und Unterscheidungsgabe im Angesicht des uns gegenwärtigen und stets neu auf uns zukommenden Erlösers der Welt (Befreiung von jeder Art von Haß, Feindschaft, Rache, Gewalttat). Und ebenso prägt uns dann die eschatologische Hoffnung und die ihr innewohnende Verantwortung für die Welt-Menschheit von heute und für alle Zukunft. Hier verbinden sich Verantwortungs- und Gesinnungsethik.

Das ist also die große Anfrage und unsere große Hoffnung für die Christenheit des einundzwanzigsten Jahrhunderts: Sind wir bereit, jegliche Art von Entfremdung der Eucharistie und des ganzen sakramentalen Verständnisses abzubauen, damit die Eucharistie Gewinn der Mitte wird? Darum Kampf einem leeren Ritualismus, ängstlicher Kontrolle der Gleichheit der Feier ohne Rücksicht auf die Verschiedenheit der Kulturen, der Nöte, Ängste, Hoffnungen und Erwartungen der Menschen. Zur vollen Verwirklichung dieser unserer Hoffnung, die mehr ist als ein zufälliger Traum, gehört auch die tiefe Verwurzelung der Priester und Bischöfe im Leben ihrer Gemeinden, ihrer Lebens- und Glaubenserfahrung.

Ich glaube, daß erneutes Durchdenken der liturgischen Erneuerung im Lichte der Pastoralen Konst. „Kirche in der Welt“ uns wichtige Hinweise auf das geschichtsmächtige Verständnis der Liturgie, allen Betens und Ringens der Kirche und auch der biblischen (eschatologischen) Tugenden schenken könnte. Es ist noch vieles zu tun!

10. Paraklese: Ermunterung zum Fruchttragen in der Kraft des Geistes

Nach Johannes hat Jesus im Abendmahlssaal nicht nur sein Bleiben bei den Jüngern, sein immer neues Kommen, sondern auch den Parakletos (den Ermunterer, den Beistand, Tröster) verheißen, der „sie an alles erinnern“ wird.

In der Eucharistie ist ganz zentral die Epiklese, die Herabrufung des Parakletos. Der Geist kommt nicht nur über die Gaben, die in den Leib und das Blut verwandelt werden, sondern auch auf die Gläubigen, die sich in der Kraft des Heiligen Geistes dem zurückschenken wollen, der sich am Kreuz ein für alle Mal in der Kraft des Heiligen Geistes für das Heil der Welt in die Bresche geworfen und sich so dem Vater ganz hingeschenkt hat. Eucharistie ist ein Fest der schenkenden Liebe zwischen Vater und Sohn im Heiligen Geist, ein Fest der Christen, die sich so beschenken lassen, daß sie selbst in ihrem ganzen Leben zur Gott wohlgefälligen Gabe werden.

Der von Jesus verheißene Geist formt den eucharistischen Christen und die eucharistische Kirche von Grund auf. Er weckt das dankbare Gedächtnis, leitet es auf die Mitte hin; er weckt die Bereitschaft, Wachsamkeit und Unterscheidungsgabe für die Gnade des Kairos, der gegenwärtigen Heilsstunde; er ermuntert uns zur Hoffnung auf die göttlichen Verheißungen, er gibt uns die Kraft, gemäß diesen Verheißungen Zeugen und Werkzeuge des immer neuen Kommens des Gottesreiches zu werden.

Darum ist es für ein Kirchenverständnis und für eine Moraltheologie, die sich vom eucharistischen Ereignis und Glauben her verstehen, undenkbar, sich für die Moralpauke, für das Einbläuen zahlloser und vielfach unverständlicher Verbotsnormen oder für ein System von Straf- und Lohnsanktionen einzuschwören. Es genügt auch nicht der Ausdruck Paränese (Mahnpredigt).

Der bezeichnendste Ausdruck vor allem in den paulinischen Briefen ist die Paraklese. Der Wortstamm von Paraklesis. parakalein verweist auf den Parakletos, den Ermunterer.

Im Philipperbrief finden wir einen ganz besonders geeigneten Text, um das Charisma der Paraklese zu verstehen: „Gibt es also eine Ermunterung in Christus, einen Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht das Maß meiner Freude dadurch voll, daß ihr einträchtig seid, einander in Liebe verbunden“ (2,1- 2).

Im Heiligen Geist sind wir eine „Neuschöpfung“, fähig, die Fruchte des Geistes hervorzubringen. „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Herzlichkeit, Güte, Treue, Gewaltfreiheit und Selbstbeherrschung“ (Gal 5,22). Setzen wir unser ganzes Vertrauen auf den Heiligen Geist, leben wir dementsprechend dankbar im Blick auf die sich schenkende Liebe, dann sind wir in der Kraft des Heiligen Geistes stark, die böse „Eigenleistung“, die „Werke der eingefleischten Selbstsucht“ zu überwinden. „Wenn wir aus dem Geiste leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen“ (Gal 5,25). Wir beten lebenswahr in der Kraft der Paraklese, „Erlöse uns von dem Bösen“, wenn wir uns im Vertrauen auf die Gnade der Paraklese öffnen: „Seid fröhlich in der Hoffnung, … Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden … Laß dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute“ (Röm 12,12-21). Die Grundentscheidung für Gewaltfreiheit in all unseren Beziehungen und zum Einsatz für eine gewaltfreie Weltkultur ereignet sich immer neu aus der Kraft der Paraklese, die uns an die wahren Kraftquellen heranführt.

In dieser Atmosphäre lösen sich viele Knoten, die im Klima einer einseitigen Verbotsmoral und des Einpaukens vieler absoluter Verbotsnormen nur immer neurotischer verflechten würden. Zum Schluß möchte ich die Sprache der Paraklese und ihr Klima an wenigen weltlichen Erfahrungen erläutern:

Als ich bei dem Erlernen der Ösophagus-Ersatzstimme das „f“ einfach nicht herausbrachte, sagte mir die geschickte Logopädin: „Lassen wir jetzt das „f“ einfach stehen; es wird später wie von selbst auftauchen“.

Als ich im Schwabinger Krankenhaus antrat für 35 Kobaltbestrahlungen, gab mir der junge Bestrahlungsarzt die Ermunterung: „Ich glaube, Sie können es sich zutrauen, diese Periode ohne Schlaf- und Schmerzmittel durchzuhalten! Andere brauchen stets noch stärkere Mittel“. Immer wieder habe ich erlebt, daß gute Ärzte die inneren Kraftquellen durch ein Reden und Verhalten wecken, das genau der biblischen Paraklese entspricht.

Hier zeigt sich also ein Scheideweg zwischen heilendem Glauben und krankmachender Religion mit ihrem Moralismus.

Hier der Text als pdf.

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