Heinrich Vogel, Das Nicaenische Glaubensbekenntnis. Eine Doxologie (1963): „Wie sollten wir dann die Sprache des Glaubens, des Gebetes, der Predigt und des Bekenntnisses anders als aus dem gehörten Wort verstehen?! Der Geist erweckt uns, die wir als das Wortwesen, als antwortende Kreatur, geschaffen sind, aus unserer Taubstummheit zum neuen, reinen Hören, zu dem Hören vor und über und nach allem Verstehen. Kein hermeneutisches Prinzip sprengt den Riegel unseres in der Pervertierung auf uns selbst ertaubten Gehörs. Der Heilige Geist lässt das Licht des Wortes die Wände unserer Zelle durchdringen und erfüllt den ganzen Raum im reinen Hören des Wortes, das er spricht. Dieses sich selber hörbar machende Wort geht allem unseren Verständnis voran, und unsere Bemühungen zu verstehen, können in Wahrheit doch nur ein Gebet sein, neu zu hören, was wir hören. Audio, ut intellegam, – ich höre, um zu verstehen, und intellego, ut audiam, — ich verstehe, um zu hören.“

DAS NICAENISCHE GLAUBENSBEKENNTNISEINE DOXOLOGIE ausgelegt von HEINRICH VOGEL LETTNER-VERLAG · BERLIN · STUTTGART 1. Auflage im Herbst 1963 © Lettner-Verlag … Mehr

Ist das Nizänum wirklich „ein Sieg der Priester über den Glauben des christlichen Volkes“ (Adolf von Harnack)? „Ein Manko der Westkirche ist jedoch, dass das Nicäno-Konstantinopolitanum nicht regulärer Inhalt der Katechese gewesen ist. Auch heute noch legen Theologen fast ausschließlich das Apostolische Glaubensbekenntnis aus. Eine gründliche Auslegung des Nizänums könnte Christen einen Zugang zum Glauben an die Menschwerdung des Gottessohnes ermöglichen, die ja im Apostolikum missverständlich angesprochen und nicht wirklich entfaltet ist.“

Ist das Nizänum wirklich „ein Sieg der Priester über den Glauben des christlichen Volkes“ (Adolf von Harnack)? Im zweiten Band … Mehr